Is There a Santa Claus – Gibt es den Weihnachtsmann

Und es gibt ihn doch!

Lese selber und auch Du siehst die Frage mit Kinderaugen als beantwortet!

18164_articleTim Allen als Weihnachtsmann © Walt Disney Pictures

 

Ein kleines Mädchen mit dem Namen Virginia stellte sich diese Frage auch und das im Jahr 1897 und schrieb an die “New York Sun.

Virginia wollte in ihrem zarten Alter von 8 Jahren nun endlich wissen, ob es ein Weihnachtsmann gibt oder nicht.

Das Mädchen aus New York schrieb darum an die Tageszeitung New York Sun.

Der Inhalt des Briefes

Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der Sun steht, ist immer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Virginia O’Hanlon

Die Antwort

Der Chefredakteur der Sun beantwortete ihren Brief gleich persönlich und das auf der Titelseite der Zeitung.

Virginia, deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen. Sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann! Es gibt ihn so sicher wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe!
Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein kleiner Rest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.

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Auszug aus der Titelseite von “The New York Sun”  (Foto: newseum.org)

Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht – was würde das beweisen?
Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.

Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu begreifen – geschweige denn sie zu sehen – das kann der Klügste auf der Welt nicht . Was Du auch siehst, Du siehst nie alles.
Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden. Weiter nichts.
Warum?
Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.

“Ist das denn auch wahr?” kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger. Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben!
Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.

Frohe Weihnacht, Virginia!
Dein Francis Church

Was bemerkenswert ist, dass der Brief und die Antwort aus dem Jahre 1897 stammt. Der Briefwechsel zwischen Virginia und Francis P. Church wurde über 50 Jahre lang immer zur Weihnachtszeit auf der Titelseite abgedruckt.

The_new_york_sunLeider wurde die Zeitung 1950 eingestellt.

Die Zeilen ” Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann” von Francis P. Church waren vor über hundert Jahren eine Sensation. Ich finde, auch heute noch hat der Text nichts an Zauber verloren.

Nach 36 Jahren

Jahre vergingen und nach 36 Jahre erzählt Virginia O`Hanlon wie es dazu kam, dass sie dieser Brief an die New York Sun schrieb.

Natürlich glaubte ich an den Weihnachtsmann, er hatte mich ja noch nie enttäuscht. Als aber weniger glückliche kleine Jungen und Mädchen sagten, es gäbe keinen Weihnachtsmann, wuchsen Zweifel in mir. Ich fragte meinen Vater, und er war bei diesem Thema etwas ausweichend.
Es war in unserer Familie üblich, bei Unsicherheiten bezüglich der Aussprache eines Wortes oder bei Zweifeln an historischen Fakten an die “Frage und Antwort”-Kolumne der Sun zu schreiben. Vater sagte immer: “Wenn es in der Sun steht, stimmt es auch”, und das beendete jeden Disput.
Nun, ich werde einfach an die Sun schreiben und die echte Wahrheit herausfinden”, sagte ich zu Vater.
Er antwortete “Leg los, Virginia. Ich bin sicher, die Sun wird Dir die richtige Antwort geben, wie sie es immer tut.”

So setzte sich das junge Mädchen hin und schrieb an die Zeitung, die ihr Vater für kompetent hielt.

Der Sohn eines Pastors bekam den Brief in die Hände. Sein Name war wie gesagt Francis P. Church und er war Chefredakteur bei der New York Sun.

Während des Bürgerkrieges berichtete Francis für die New York Times. Zuletzt arbeitete er über zwanzig Jahre bei der Sun als anonymer Kommentator.

Francis P. Church hatte ein Motto, für das ich nur den Hut ziehen kann:

“Strebe danach, Deinen Geist frei von Scheinheiligkeit und Heuchelei zu halten.”

Somit war auch klar, wenn kontroverse Themen zu bearbeiten waren in theologischer Art, dann wurde Francis damit beauftragt.

Nun hielt er den Brief eines kleinen Mädchens zu einem sehr kontroversen Thema in der Hand und hatte die Pflicht und Verantwortung, darauf zu antworten.
“Gibt es einen Weihnachtsmann?” fragte dieses Kind in seinem Brief. Church wusste sofort, dass es keinen Weg gab, die Frage zu umgehen. Er musste antworten, und er musste wahrheitsgemäß antworten!
Also machte er sich an die Arbeit und begann seine Antwort zu formulieren. Einen der bemerkenswertesten Kommentare der Zeitungsgeschichte überhaupt.

Literatur

  • Virginia O’Hanlon, Francis P. Church, Günter Henrich: Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann!. Verlag Michaela Naumann, Nidderau 2000, ISBN 3-933575-23-0

Francis P. Church hatte geheiratet und er lebte glücklich und zufrieden. Im April 1906 starb er leider kinderlos.

Die kleine Virginia O’Hanlon graduierte in jungen Jahren als Bachelor of Arts am Hunter College.

Einige Jahre später erhielt sie Ihren Masterstitel von der Columbia Universität. Danach unterrichtete sie als Lehrerin an einer städtischen New Yorker Schule.
Lange 47 Jahre als Rektorin trat sie in den Ruhestand. Ihr ganzes Leben lang erhielt sie immer wieder Post wegen ihres Weihnachtsmann-Briefes.

Angeblich beantwortete sie alle Briefe und legte jedem Brief einen Abdruck des damaligen Kommentars von Church bei.
Virginia O’Hanlon Douglas starb am 13. Mai 1971 im Alter von 81 Jahren in einem Altenpflegeheim in Valatie, New York.

In dem Sinne ” Und doch gibt es den Weihnachtsmann”

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Euer Roger

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