Es ist nicht gerade einfach das heutige Gericht zuzubereiten. “Türkische Manti”.
Ich fische hier nicht in heimischen Gewässer. Der Bosporus ist eher das Revier meiner Frau, wenn es um türkische Spezialitäten und Manti geht.
Nichts desto trotz versuche ich das beste zu geben. Ich wollte meine Frau einfach mit einer heimischen Spezialität “Manti” verwöhnen.
Die Motivation ist gross, wenn ich ein Lächeln ins Gesicht meiner Frau zaubern kann.
Das einzige Handicap ist meine derzeitige Erkältung. Ich verhalte mich bei einer Erkältung wie ein kleiner Junge. Da bin ich Tod krank und zu nichts zu gebrauchen.
Meine liebe Frau muss dann mein Gejammer anhören und ich brauche sehr viel Übereinstimmung, dass eine Erkältung eine richtig schwere Krankheit ist. 🙂
Der einzige positive Aspekt einer Erkältung ist, dass es wieder meine herrliche Hühnerbrühe und heisse Tee`s wie Ingwer und Salbei gibt.
Nun gut fertig mit jammern, denn eigentlich will ich mich etwas herausfordern, damit ich die Erkältung verdrängen kann. Für viele ist die Zubereitung von türkischen Manti vielleicht keine Herausforderung. Für mich jedoch schon. Meine Juri (Frau) ist knallhart, was die abgebende Bewertung angeht. 🙂
Schon bei der Herstellung des Teiges geht mir die “Muffe”. Meine Frau macht den Teig so aus dem Handgelenk. Mit einer Leichtigkeit, herrlich zuzusehen. Nur wollte ich nicht zusehen, sondern selber machen.
Ich habe beinahe alle Mehlreserven aufgekauft bis ich das Rezept, sprich die Zutaten genau auf der Waage hatte. Man kann ja nicht einfach schreiben; nimm etwas Mehl, schütte Wasser und Eier dazu, bis ein perfekter Teig entstanden ist.
Zum Schluss habe ich doch einige Gewichtsangaben zusammen gebracht, die ein, für mich perfekter Teig ergeben. Bei der Füllung war es etwas einfacher. Es sollte einfach türkisch schmecken. 🙂
Also fragte ich einfach mal schüchtern meine Frau, was sie für Gewürze in das Hack gibt, wenn sie Manti machen würde. 🙂
Die zweite Herausforderung waren die kleinen Täschchen formen, nicht von der Technik her, sondern und da begebe ich mich auf dünnes Eis. 🙂
Wieso müssen diese türkischen Ravioli (bitte nicht steinigen) so klein sein? Ich habe und werde es nie verstehen. Meine Manti – Version wäre drei bis vier GROSSE Teigtaschen mit echt viel Füllung drin, damit man auch was im Mund hat. 🙂
Böser, böser Roger, aber ich mache oft Spass darüber, warum die Manti so klein sind, wenn türkische Frauen sie machen.
Also, es ist so. Die türkischen Frauen sitzen zu (viele) an einem Tisch und machen Manti. Da der Gesprächsstoff so gewaltig ist, braucht es ja auch ein Grund lange in der Küche zu sein und zu schnattern. (böse) Stellen wir uns mal vor, es gäbe drei bis vier Manti pro Person. Sechs liebe türkische Frauen hätten die Teigtaschen innert 10 Minuten fertig. Da aber der Gesprächsstoff für vier Stunden reicht, werden einfach die Manti kleiner gemacht. 🙂
So jetzt lieber Roger, du kannst nur hoffen, dass das niemand liest, sonst gibt es wohl eine Tracht Prügel.
Nein nun mal im ernst, es ist für mich bemerkenswert, solch eine Geduld und Beharrlichkeit an den Tag zu legen, um solch eine Köstlichkeit zuzubereiten. Grosse Hochachtung und das meine ich ernst. Meine Geduld hält sich in Grenzen. Bin froh, dass ich nur vier Portionen machen darf. 🙂
Der Geruch von Kreuzkümmel, Pfefferminze hat mich gleich in diese orientalische Welt katapultiert. Ich durfte schon viele Städte bereisen. Jede Stadt hat seine Eigendynamik. Als meine Frau und ich in Istanbul waren, manifestierte sich eine Lieblingsstadt in mein Gedächnis. Ich bin ein totaler Fan von dieser Stadt.
Da ich aber ein Food – Blog betreibe, schreibe ich lieber über Food, als über meine Reisen. 🙂
Zwischendurch muss ich armer Kerl mal ein Teelein trinken. Ihr wisst ja, ich bin Erkältet. (Mitleid) 🙂
So fertig mit Tee trinken.
Zu meinem Rezept.
Türkische Manti
Zutaten für 4 Personen
Teig
250 g Weissmehl (Typ405)
100 g Wasser
50 g Ei
2 g Salz
Zubereitung
Alle Zutaten miteinander zu einem Teig verarbeiten
Für die Füllung
220 g Rinderhack
100 g Zwiebeln, sehr fein gehackt
20 g Glattpetersilie, sehr fein gehackt
2 g Salz
3-4 Umdrehungen Pfeffer aus der Mühle
2 g Kreuzkümmel
2 g Paprika
2 g getrocknete Minze
Zubereitung
Alle Zutaten miteinander gut vermengen
Joghurtsauce
400 g hausgemachtes Joghurt
2 Knoblauchzehen
Salz zum abschmecken
etwas weissen Pfeffer
1 Prise Zucker
1 Spritzer Zitronensaft
Zubereitung
Das Joghurt mit allen Zutaten vermengen. Der Knoblauch pressen und dazu geben.
Abschmecken.
Würze
40 g Butter
20 g hausgemachtes Paprikapürée
Zubereitung
Die Butter schmelzen lassen und das Paprikapürée darin auflösen. Falls nötig noch etwas Salz dazu geben.
Die Zusammenführung
Die Manti sind nun bissfest gekocht. Bei uns etwas weicher, da meine Frau nicht auf bissfeste Teigwaren steht. In einer Kasserolle habe ich etwas “Nussbutter” zubereitet und schütte die Manti ab. Heiss wie sie sind, gleich in die Butter und schwenken. Abschmecken und anrichten. Das stichfeste Joghurt/Knoblauch Gemisch obenauf und mit der Paprikapaste noch verfeinern. Danach einfach nur geniessen.
Fazit
Ob sie, die Manti geschmeckt haben oder nicht, kann ich nicht beurteile. Ihr wisst ja, ich armer Tropf bin erkältet. 🙁
Jedoch die Indikatoren der Mundwinkel der Familienmitglieder zeigen, ja es schmeckt.
Unser jüngster mit einem Jahr und paar zerquetschten Tage hat genüsslich zugeschlagen. Es ist für mich sowieso unglaublich. Der Sohnemann ist gerächter Lachs, Knoblauchjoghurt, Oliven und Essiggurken. 🙂
Da es unserem kleinen Gourmet geschmeckt hat, wird es Euch mit Sicherheit auch Schmecken.
Afiyet olsun
Euer
Roger
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