Baguette selbstgemacht

Baguettes – in der Hängematte

Baguette „vive la France“

Unser täglich Brot gib uns heute. Das heisst jeden Tag frisches, herrliches Brot backen.
Baguette (17)

Der erste Satz liest sich schon mal nicht schlecht, oder? Trotzdem zähle ich mich nicht zu den Meisterbäcker. Der Grund liegt auf der Hand. Ich versuche jeden Tag gesunde, leckere und abwechslungsreiche Kost auf den heimischen Tisch zu bringen. Dabei bemerke ich oft zu spät, dass zu dem leckeren Essen ja eigentlich noch das Brot fehlt. 🙂

Genau da fängt das Problem an. Ich greife dann auf ein schnelles Brot-Rezept zurück. (Wenn es sowas überhaupt gibt)

Es ist nicht so, dass mein Wissen wie man Brot backt, gering ist. Ich habe einfach oft zu wenig Aufmerksamkeit auf das „tägliche Brot“ Ich müsste an meiner Einstellung mal was ändern, oder auch nicht, da meine Lieben, meine Brote sehr lieben und schätzen.

Ich werde auch kein neuer Brot-Guru in der Zukunft. Braucht es auch nicht, es gibt viel bessere Bäcker im Netz als ich es je sein werde.

Trotzdem reagiere ich sehr gerne auf Fragen die mir gestellt werden.

Eine Frage, die ich für sehr wichtig empfunden habe ist folgende:

„Wie backe ich französische Baguettes ohne ein Baguette-Blech zu besitzen?“

Diese Frage wurde genau richtig platziert, denn ich besitze zu Hause kein Baguette-Blech. Bei uns gibt es viele Baguettes. Vollkorn-Baguette, klassisches Baguette, Dinkel-Baguette, Tomaten-Baguette, Knoblauch-Baguette, Bier-Baguette…

Wie backe ich Baguettes?

Beim heutigen Post geht es nicht primär um das Baguette Rezept als solches, sondern vielmehr um die Art und Weise wie ich es hinkriege, dass das Baguette in Form kommt.

Sicher braucht es dazu auch ein gutes Rezept, keine Frage. Mein Rezept besteht aus Zutaten und Mengen die sehr gut in den gestressten Alltag eingebunden werden können.

Wie das originale Baguette so wünscht, brauche ich nur Mehl, Hefe, Wasser und Salz.

Nun zur kleinen Bastelstunde

Um ein Baguette-Backblech zu umgehen, wenn man keines besitzt, (wie ich) dann braucht es einfach nur ein Ofengitter, Backpapier, einen Heftklammergerät.
Zuerst stelle ich das Ofengitter auf 2 Vorratsdosen, damit das Gitter in der Höhe schwebt. 🙂

Das Backpapier falte ich auf die Grösse des Gitters, damit das Backpapier durch die Rillen gezogen werden können.

Nun hefte ich das Papier um ein Gitterstab fest.

Wie ein Wellblech ziehe ich das Backpapier um jedes dritte Gitter.

Zum Schluss hefte ich das Papier wieder um ein Gitterstab fest.

Kompliziert beschrieben, aber einfacher in der Durchführung. Bilder sagen mehr als Worte. 🙂

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Die improvisierte Backform ist geboren. Da braucht es nur noch das Baguette das sich ins gemachte Bettchen legen darf.

Baguettes

Zutaten für 2 Baguettes

260 g Mehl (Typ 550)
160 g lauwarmes Wasser
5 g Salz
10 g Hefe

Zubereitung

Mehl in eine Schüssel sieben.
Hefe im Wasser auflösen.
Salz unter das Mehl rühren.
Das Wasser/Hefegemisch zu dem Mehl giessen.
Mit einem Holzspatel gut vermengen.
Von Hand auf einer Arbeitsplatte leicht durch kneten. (Nicht zu lange)
Zugedeckt 20 Minuten gehen lassen.

Nach der Ruhezeit wird der Teig gefaltet.

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Der Teig kommt nochmals für 2 Stunden zur Ruhe und wird dabei alle 20 Minuten nochmals gefaltet.

Nach diesen 2 Stunden halbiere ich den Teig und drücke ihn sanft zu einem Rechteck und falte den oberen Rand zu mir hin zusammen.

Rolle den Teig zu einer länglichen Wurst. Gleich wie bei der Zubereitung eines Zopf`s.

Schneide nun das rohe Baguette längs ein mit einem sehr scharfen Messer.

Bestäube das Baguette mit Mehl.

Lege es nun in die Wiege (Improvisiertes Backblech) um es nochmals für 20 Minuten gehen zu lassen.

Der Ofen wird auf 220 Grad vorgeheizt.

Auf den Ofenboden stelle ich eine Gratinform gefüllt mit Wasser, damit das Baguette genügend Dampf bekommt.

Nach der letzten Ruhepause schiebe ich das Gitter mit den Baguettes in den Ofen und lasse es für ca. 20 Minuten Goldbraun und knusprig werden.

Einmal nach ca. 15 Minuten öffne ich kurz die Ofentür um etwas Dampf entweichen zu lassen und backe das Baguette weiter.

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Die Zeit ist gekommen, einfach nur zu geniessen.

Ich habe das Baguette zu einer Hühnersuppe mit Flädli gereicht.
Viel Spass beim nachbasteln/backen. 🙂

Euer
Roger

NEU!
Rezeptkartei zum ausdrucken.
Baguette

20 Gedanken zu “Baguettes – in der Hängematte

  1. Roger, ich bin restlos begeistert! Was für eine geniale DIY Idee ist das denn bitte! Ich habe deine Installation gleich meinem Mann gezeigt, der dann gleich meinte, das sei ja typisch Mann 😀 . Na gut, das lassen wir mal dahingestellt 😉 .
    Die Idee mit der Brothängematte ist auf alle Fälle klasse und wenn ich nicht schon ein Baguetteblech besäße, hätte ich es bestimmt ausprobiert.
    Schönes Wochenende
    Maren

    • Danke Dir liebe Maren. Ja es war eine kleine Herausforderung eine Lösung auf die Frage „wie backe ich Baguette ohne Baguetteblech“ zu bekommen. 🙂 Ob das typisch Mann ist? 😉 Es gibt unter den Köchen oft das Wortspiel: Alle Köche sind be… sen die sich nicht zu helfen wissen. 🙂 Lg Roger

    • Wenn Du nicht oft Baguette backst, dann lohnt es sich wirklich nicht. Noch ein Blech mehr… Man hat doch oft schon genügend Küchenutensilien und weiss nicht wohin damit. Also so geht es mir. 🙁 Kleine Küche halt. 🙂 Lg Roger

    • Danke Dir, eine Hängematte ist doch in jeder Hinsicht toll. Nicht nur für die Baguettes 🙂 Stell mir gerade vor; In der Hängematte zu liegen, Baguettescheiben mit Frischkäse zum naschen… 🙂 Lg Roger

    • 🙂 Ja ich wusste zuerst nicht mal wie das Teil auf Deutsch heisst, denn hier in der Schweiz nennt man es einfach „Bostich“ nach dem bekannten Hersteller solcher Geräte um zwei Blätter miteinander zu vereinen. Oder eben Hängematte für Baguettes basteln zu können. 🙂 LG Roger

    • Regina

      Also, ich hatte genau das Problem und habe es mit Stecknadeln gelöst. Vorsichtshalber habe ich nur welche mit Metallkopf benutzt. Ich könnte mir auch Büroklammern dafür vorstellen, die sind dann aber nicht ganz so „verrutsch-sicher“.

  2. Ha! Das ist ja mal genial! Ich habe kein Baguette-Blech – und jetzt habe ich dank dir keine Ausrede mehr, es nicht trotzdem mal zu versuchen! Danke für die vielen Erklär-Bilder!

    PS: Ich wäre gern Baguette-Teig… damit mir auch jemand eine Hängematte baut! 😀

    • Liebe Judith, da geht es wie mir, habe auch kein Baguette-Blech. Das mit der Hängematte das wäre toll, einfach darin abhängen und ein Stück frisches Baguette und ein Glas Wein, (wer mag) doch so würde sich es leben lassen. 🙂 Liebe Grüsse Roger

  3. Andreas Flammberg

    Es geht ja um die Form des Brotes. Und da kommt man ohne Baguetteblech und Hängematte aus, wenn man

    a.) den gewirkten Laib mit dem Schluß nach oben und mehlbestäubt auf einem melierten Backpapier 30 min. gehen läßt, ihn dann

    b.) sachte umkippt (durch „Lupfen“ des Backpapiers) und einschneidet, um ihn dann

    c.) mit dem Papier auf eine bei 275° vorgeheizte Saftpfanne setzt, bei dieser Temperatur einsetzt, eine Tasse Wasser auf den Ofenboden kippt, den Ofen rasch schließt und das Baguette bei 275° abbackt.

    Auf einem Rost abkühlen lassen. Der Laib geht kräftig auf, hat einen runden Durchschnitt und wird (und bleibt) knusprig.

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