Riz Casimir 2.0
Vor zwei Tagen habe ich den Text verfasst und bis heute daran gearbeitet. Heute bin auf ein Update gestossen. Bis anhin habe ich alle meine Texte in der App IAWriter verfasst. Grandiose App, einfach nur Text und keine Ablenkungen. Also dachte ich mir “wow” ein update auf die App “IAWriter pro” das kann nur gut sein.
Gut ist was anderes. Habe das Update gemacht und weg sind die verfassten Texte. Äh wie schreibt man abgekürzt, dass man sauer ist?
Egal, ich werde einfach versuchen alles aus meinem Hirn wiederherzustellen und vielleicht wird der Artikel besser als vorher.
Riz Casimir ein Kulturerbe der Schweiz!
Wer dachte Schokolade, Sackmesser, Käse, Berge und Banken seien typisch Schweizerisch, der irrt sich gewaltig.
Nein, Curry, Kalbfleisch, Dosenfruchtsalat, Reis und Sahnehaube mit Mandelsplitter ist typisch Schwiizerisch.
Wie kommt die Schweiz zu einem Gericht, das so untypisch ist, wie Schnee in der Sahara?
Riz Casimir ist ein Gericht, das so beliebt ist wie Big Brother, Rocky, Dirty Dancing, Modern Talking und DSDES. Keiner mag es doch jeder schaut/isst es. 🙂
Ueli Prager, der Patron, der Gründer von Mövenpick.
Er machte ein exotisches Gericht zu einem Gericht mit Schweizer Pass.
Als junger Mann verkehrte Ueli Prager ein Zeitlang in London. Dort lernte er indische Kollegen kennen und deren Gewürz, das Curry. Gleichzeitig revolutionierte der Onkel des Reises die Welt und man lernte ein Reis kennen der nichts mit dem allbekannten Milchreis was zu tun hatte. Das Kalbfleisch des Zürcher Geschnetzeltes fand erstmals auch in einer anderen Variante sein Platz.
Die Firma Hero lancierte in dieser Zeit auch ein Fruchtsalat aus der Dose, was aussergewöhnlich war. Jeder Zeit Fruchtsalat auf Abruf bereit ohne Aufwand. Man kannte damals auch noch nicht, dass solch eine Dose nicht so gesund ist, wie frischer Fruchtsalat. Es war auch schwieriger all diese Früchte aus der Dose zu jeder Zeit im Jahr zu bekommen. Also kam solch eine Revolution zur rechten Zeit.
Es war ganz einfach ein Hammer-Exotik-Gericht, das den Rösti-Bratwurst mit Zürcher Geschnetzeltem etwas Abwechslung brachte in den Beizen.
Ich erinnere mich noch ganz genau.
Wie ich mit Ehrfurcht meinem Küchenchef über die Schulter schaute, wie er ein Casimir zelebrierte.
Es war zu jener Zeit eine hohe Schule, ein richtiges Riz Casimir zuzubereiten. Jeder Koch musste das Nationalgericht beherrschen, sonnst war es nix mit guter Koch. 🙂
Es kommt jedoch immer die Zeit, da ein Klassiker abgelöst wird mit einem Randen – Espuma oder Süsskartoffelschaum auf Rindfleisch – Carpaccio mit Kapernäpfel im Backteig. Oh wie liebe ich die Moderne Küche.
Es ist eine Tatsache, dass ich die hohe Kochkunst an vielen Kochkunstausstellungen erfahren durfte. Habe auch alle renommierten Restaurants durchgegessen. Viele Sterne erlebt und einige Hauben erfahren.
Fazit:
Falls man auf der kulinarischen Erde in der Mehrheitstauglichkeit überleben möchte, dann muss man zurück zu den Wurzeln. Es ist ein geringer Teil der Menschen die essen, wie, wenn sie Gault-Millau Pilger seien. Also auf Deutsch, auch wenn ich als “Normalo” essen gehe, dann möchte Dinge essen, die mir schmecken und mit denen ich emotionale positive Erfahrung der Vergangenheit wieder erleben darf.
Als ich vor mehr als einem Jahr als Küchenchef in jetzigen Betrieb begann, habe ich die Karte im öffentlichen Restaurant langsam meiner Philosophie angepasst. Gerichte die eingebrannt sind in den Köpfen der Gäste wiederbelebt. Gerichte die zu Hause nicht zubereitet werden aus unterschiedlichen Gründen auch immer, habe auf die Karte gesetzt.
Der Erfolg
Er hat nicht lange auf sich warten lassen. Schnell multiplizierte sich das Restaurant zu einem Geheimtipp für Ursprünglichkeit, kulinarische Nostalgie, Reinheit der Vergangenheit und alt bekanntes.
Unter anderem habe wir das “Riz Casimir” leicht abgewandelt auf der Karte.
Nicht innovativ? Nein, wir sind ja kein Mobil – Telefonkonzern. wir müssen keine technologische Geilheit befriedigen. Wir müssen “nur” ein Sättigungsgefühl bei unseren Gästen herbeiführen, dass Glücklich und zufrieden macht.
Und was macht glücklicher, als positive Erinnerungen wieder zu beleben und in die Gegenwart zu transformieren. 🙂
Also haben wir das “Riz Casimir” auf die Karte genommen. Mit Erfolg… wir sind einige der wenigen in der Stadt Zürich, die den Mut haben, ein klassisches, authentisches Riz Casimir stetig auf der Karte zuhaben.
Genug der Eigenschleimerei und der Werbung wie gut unser Restaurant ist in der Zubereitung des “Riz Casimir”. 🙂
Probiert es selber aus und entscheidet selbst, ob es ein Stern bekommt auf dem “Walk of Fame der Kulinarik” bekommt. 🙂
Als erstes mein “Riz Casimir” Rezept
Ich trage es schon seit meiner Lehrzeit mit mir herum. In diesem begehrten Rezeptbuch.
Riz Casimir
Zutaten für 4 Personen
280 g Langkornreis
Salz für das Kochwasser
400 g Pouletgeschnetzeltes
20 g Walnussöl
1 Zwiebel gehackt
1 Zehe Knoblauch
2 EL Mehl
6 EL Curry-Pulver
3 dl Hühnerbrühe
1 dl Kokosmilch
200 g Ananas
200 g Äpfel
200 g Bananen
2 EL Sulatanienen
1 kleine Büchse Fruchtsalat (optional) 🙂
Salz, Pfeffer
Garnitur:
40 g Mandelsplitter
1 Ananasscheibe
1 Aprikosenhälfte
1 Rahmrosette
Zubereitung
Wasser in einer geeigneten Kasserolle aufsetzten. Salz in das kochende Wasser geben und darin den Reis weich garen. Nach dem garen abschütten und abschmecken. Warm stellen.
Tipp:
Mit etwas brauner Butter (20 g) abschmecken.
Das Pouletgeschnetzeltes mit Currypulver, Salz und Pfeffer würzen.
In einer Lyonerpfanne das Walnussöl erhitzen. (Nicht zu stark) Das Poulet darin goldig anbraten. Herausnehmen und warm stellen.
Ohne die Pfanne zu reinigen, die Ziebeln und Knoblauch dazu und darin andünsten.
Mit Mehl und Curry bestäuben, weiter leicht anrösten.
Die in Scheiben geschnittene Banane, Fruchtsalat und Sultanienen dazu geben.
Mit der Hühnerbrühe und der Kokosmilch ablöschen. Zugedeckt köcheln lassen, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
Auf einem heissen Teller anrichten. Den Reis in der Mitte platzieren und mit einer Saucenkelle ein Ring formen.
Das Casimir in die entstandene Mulde geben.
Die leicht angewärmte Ananasscheibe darauf setzten und obenauf die Abrikosenhälfte. In die Kernöffnung eine Rahmrosette spritzen. Die angerösteten Mandelsplitter obenauf.
Sofort servieren und die Nostalgie geniessen.
Rezeptkarte zu drucken
Das Original
Als zweites habe ich das Original Rezept von Mövenpick für diejenigen Leser die es Interessiert.
Euer
Roger
Riz Casimir – das Original (Mövenpick)
Zutaten für 4 Personen
Reis: 250 g Langkornreis (Basmati)
Salz
Geschnetzeltes: 400 g Kalbsgeschnetzeltes
Bratbutter
1 Zwiebel, gehackt
2 EL Mehl
2 EL Curry-Pulver
3 dl Bouillon
1 dl Rahm
200 g rote Peperoni, in mundgerechte Streifen geschnitten
250 g frische Ananas oder Büchsenananas, in Stücke geschnitten
2 kleinere Bananen, in Stücke geschnitten
Salz, Pfeffer
Garnitur: 2 EL Korinthen
Zubereitung
1. Den Reis nach der Quellmethodezubereiten: Den Reis mit der eineinhalbfachen Menge Wasser und wenig Salz aufkochen. Die Hitze reduzieren und mit aufgelegtem Deckel Reis ziehen lassen, bis das Wasser aufgesogen und der Reis gar ist (ca. 10. Minuten).
2. Das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen und in der heissen Bratbutter in einer grossen Bratpfanne portionenweise anbraten. Herausnehmen und warm stellen.
3. In der Bratpfanne, in der Fleisch angebraten wurde, die gehackte Zwiebel in wenig Bratbutter andünsten. Mehl und Curry darüber streuen, mischen. Mit Bouillon und Rahm ablöschen. Bei kleiner Hitze zugedeckt köcheln lassen, bis der Reis gar ist.
4. Die Peperonistreifen in heissem Wasser eine Minute blanchieren.
5. Das angebratene Fleisch, die Peperonistreifen und die Fruchtstücke in die Sauce geben und sorgfältig mischen. Wenn nötig mit Salz und Pfeffer abschmecken.
6. Den Reis auf einer Platte als Ring anrichten. Die Casimir-Mischung darin anrichten und mit den Korinthen bestreuen.
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