Website-Icon rwarna's Blog

Frenchdressing – unspektakulär lecker

Französische Salatsauce hausgemacht

Frenchdressing so unspektakulär und trotzdem so was von lecker.

Ich habe lange gehadert damit, ob ich überhaupt solch eine Zubereitung veröffentlichen soll. Ehrlich gesagt veröffentliche ich gerne Gerichte die entweder in Vergessenheit geraten sind, oder nicht alltäglich in der Zubereitung.

Als ich jedoch mir das so überlegt habe, dass ich Literweise zubereite und unser Frenchdressing beinahe getrunken wird, da dachte ich mir: doch es ist eine Veröffentlichung wert, dieses kleine Rezept.

Auf dem Markt gibt es so viele Hersteller von „Frenchdressings“, da hat man wirklich die Qual der Wahl. Ausser man hat sich mal solch eine Zutatenliste genauer angeschaut.

Eine sehr viel verkaufte Sauce aus dem Detailhandel habe ich mir mal gekauft und genauer hingeschaut, was da so an Zutaten drin sind. Muss ehrlich gestehen, dass ich nicht geschockt bin, wie so oft bei anderen Lebensmittel aus der Industrie. Doch gibt es einige Zutaten, die meine Oma nicht in der Vorratskammer gehabt hat und ich ebenfalls nicht. 🙂 Also wie zum Teufelchen soll ich denn solch eine Salatsauce zubereiten? 🙂

Frenchdressing gekauft

Wasser, pflanzliches Öl, Glukose-Fruktose-Sirup, Branntweinessig, Zucker, modifizierte Stärke, Salz, Zwiebeln, Molkenerzeugnis, Eigelb, Kräuter, Senfsaaten, Zitronensaftkonzentrat, Gewürze, natürliches Aroma, Weizenmehl, Verdickungsmittel Xanthan.

Frenchdressing hausgemacht

Zwiebeln, Senf, Eigelb, Cayennepfeffer, Pfeffer, Honig, Worcestershire-Sauce, Zitronensaft, Estragonessig, Wasser, Rapsöl, Kräuter nach Wahl.

Weiteres Argument das motiviert zum selber machen sind die Kosten. Schauen wir doch mal was solch eine Salatsauce hier in der Schweiz kostet. Ich bleibe faire und nehme ein Billig – Produkt aus einem der führenden Discounter hier in der Schweiz.

Frenchdressing aus dem Handel:

… – Classic Dressing Fr. 2.60 per Liter

– BIO … french Salatsauce Fr. 11.40 per Liter

Frenchdressing aus der Vorratskammer:

100 g Zwiebeln, geschält     Fr. 0.18

40 g Senf, mild                    Fr. 0.19

40 g Eigelb,                         Fr. 0.12

Cayennepfeffer, gemahlen

Pfeffer, weiß, gemahlen

10 g Honig                          Fr. 0.06

10 g Worcestershire-Sauce  Fr. 0.11

40 g Zitronensaft, frisch       Fr. 0.11

200 g Estragonessig             Fr. 1.00

150 g Wasser

500 g Rapsöl                        Fr. 0.66

Gewürzepauschale               Fr. 0.20

Betriebskosten                      Fr. 0.60

Fr. 3.23

Fazit

Ich komme mit meinem Rezept nicht an den Preis des Discounter heran, dass muss ich zugeben. Was mich das etwas „hässig“ (Schweizerdeutsch“ macht, ist die Tatsache, dass frisch und gesund kochen teurer ist als die Fertigprodukte.

Wen wundert es, dass ich oft (nicht in der Blogger-Szene) auf Kritik stosse, wenn ich meine gesunde Haltung und das Selbermachen propagiere. Viele Familien in der Schweiz und auch in anderen Ländern, können sich die frische Küche und das Selbermachen einfach nicht mehr leisten. Die Zeit fehlt, da beide Partner zu 100% arbeiten gehen müssen und nach einem anstrengenden 8,4 Std. Tag einfach nicht mehr die Muse haben nochmals 1 Stunden in die Küche zu stehen und das zu teurem Geld.

Meine Argumentationen sind da aber Knallhart. Nehmen wir mal an ich spare sehr viel Geld über 20 Jahre lang, in dem ich Fertigprodukte einkaufe. Ich bin vielleicht naiv, wenn ich eine Zahl von 96`000 Franken nehme. Zu dieser Zahl komme ich ganz einfach und sie ist vielleicht nicht repräsentativ, aber ich möchte ein anderes Faktum damit beschreiben. Fertige Produkte kosten durchschnittlich 50% weniger. Wenn eine vierköpfige Familie 800 Franken im Monat braucht für Lebensmittel, dann braucht sie über die 20 Jahre hinweg 192`000 Franken. Davon 50% Ersparnis, macht 96`000 Franken.

Eine Herzoperation durch falsche Ernährung kostet inkl. Spitalaufenthalt 144`000 Franken. Nur gut, dass die Krankenkasse diese Kosten übernehmen.

Der Selbstbehalt „KRANKHEIT“ muss jeder selber übernehmen und diese Kosten sind so hoch, dass ich sie hier nicht beziffern kann!

Ich persönlich investiere lieber viel Zeit in die Gesundheit und das nötige Geld, dass sowieso keiner hat, in unser Wohlbefinden. 🙂

Vom Geschmack habe ich noch gar nicht geschrieben. Selbstgemachtes schmeckt einfach authentischer, natürlicher als die Produkte, die mit Zucker und Geschmacksverstärker und Fetten vollgestopft sind. Die Zeit die ich gespart habe, weil ich nicht stundenlang in der Küche stehen musste, sondern mir die Mikrowelle die Arbeit abgenommen hat, die rechne ich sowieso nie!!! Da die eingesparte Zeit sowieso vor der TV-Glotze zunichte geht.

So jetzt aber zum Rezept

Frenchdressing

Zutaten für 1 Liter Sauce

100 g Zwiebeln, geschält

40 g Senf, mild

60 g Eigelb,

Cayennepfeffer, gemahlen

Pfeffer, weiß, gemahlen

10 g Honig

10 g Worcestershire-Sauce

40 g Zitronensaft, frisch

200 g Estragonessig (oder Eure Essig-Vorliebe)

180 g Wasser

500 g Rapsöl (geht auch Sonnenblumenöl)

Zubereitung

Zwiebeln in feine Streifen schneiden und mit dem Essig und Wasser aufkochen. Etwa 3 Minuten kochen lassen.

In einer geeigneten Schüssel wird der Senf, Eigelb, Pfeffer, Honig und Zitronensaft mit dem Stabmixer etwa 3 Minuten gut durchgemixt.

Den Essig mit den Zwiebeln vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Die Temperatur sollte jedoch nicht unter 65°C fallen.

Unter ständigem mixen den Sud unter das Eigelbgemisch mixen. Durch das heiss aufmixen erreiche ich eine Pasteurisation.

Am Schluss langsam das Öl untermixen, so, dass eine homogene Sauce entsteht.

Je nach Belieben können noch Kräuter darunter gemischt werden. Meine Vorliebe ist Schnittlauch.

Die noch warme Sauce im Kühlschrank abkühlen und danach in eine sterilisierte Flasche abfüllen.

Fertig ist die hausgemachte, gesunde, stolze und wohlschmeckende Französische Salatsauce. Ist ein Kinderspiel, schnell gemacht und die Zutaten hat man immer im Haus. Wir könnten uns nicht mehr vorstellen gekaufte Salatsauce über unser knackigen Salat zu giessen. Das Rezept ist sehr variabel und kann mit Kräuter nach Wahl noch aufgepeppt werden.

Fehlt eigentlich nur noch ein frischer grüner Salat aus dem Garten. 🙂

En guetä wünscht

Euer

Roger

Die mobile Version verlassen