Engadiner Nusstorte

Die Nusstorte aus dem Engadin hat ihren Ursprung nicht in Graubünden. Die Nusstorte wurde von Bündner Zuckerbäckern aus den südlichen Gebieten mit gebracht. Dort wo die Baumnuss zu Hause ist. Die Nusstorte, die auch Bündner Nusstorte oder Engadiner Nusstorte genannt wird ist ein häufiges Mitbringsel aus Graubünden.

Warum jetzt auch noch eine Engadiner Nusstorte?

Oft versuche ich den Wünschen meiner LeserInnen nach zu kommen. Ich habe dafür extra eine Liste erstellt, dass nichts vergessen geht.
Von Türkischen Spezialitäten über ein Kalbshaxe “Sous-Vide” bis zum heutigen Post.

Liebe Sina, Dein kleiner Wunsch wird nun erfüllt.

20140205_3Der heutige Beitrag zeigt, wie ich eine Bündner Nusstorte backe.
Die Bündner Nusstorte hat Tradition über die schon viel geschrieben wurde.
Da ich nicht gerne als Wiederkäuer unterwegs bin, möchte ich hier nicht das schon geschriebene wieder aufarbeiten. Dafür gibt es Blogger die besser schreiben als ich.
Ein sehr guter Artikel habe ich bei Robert (lamiacucina) gelesen.

Folgendes möchte ich dennoch loswerden und zwar, was ich von der Baumnuss halte. Das möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Die Baumnuss (Schweizerdeutsch)

In dieser Jahreszeit werden die Baumnüsse bei uns sehr oft als Snack den Kindern gegeben.
Die perfekte Mischung aus Geschmack und Omega-3-Fettsäuren macht die Nuss so wertvoll. Ein kleines Powerpaket unsere Baumnuss.
Der Fettgehalt von ca. 60% der Baumnuss schreckt viele Geniesser davon ab, reichlich Baumnüsse zu essen. Im Irrglauben, sie mache dick.

Ich bin kein Heilpraktiker, aber dennoch der hohe Anteil an Omega-3-Fettsäuren kann die Risiken von Herz und Kreislauf Erkrankungen senken. Eine Handvoll Baumnüsse pro Tag reichen da schon.

Der Laubbaum verhält sich in der Natur auch noch sehr clever. Er verfügt über ein natürlicher Schutz, der wie ein Unkrautvertilger wirkt. Da haben andere Pflanzen kaum eine Chance in seiner Umgebung zu wachsen.

Der Baum schütten ein Glykosid aus, dass sich in Juglon verwandelt. Dieser Ausstoss bewirkt, dass der Nussbaum bis zu 25 Meter hoch und 160 Jahre alt werden kann.
Er besitzt ovale Blätter, die ein feines Aroma abgeben, wenn man sie zerreibt.

Der Frühling nutzt der Baum um weibliche und männliche Blüten zu produzieren, die durch den Wind bestäubt werden. Daraus entstehen dann die herrlichen Baumnüsse. Im Herbst wachsen Nüsse mit einer grünen Schale, die im September dann aufplatzen und die reifen Baumnüsse fallen zu Boden.
Auch hier wieder ein natürlicher Schutz. Die harte Schale schützt die essbare Nuss im inneren.

Eine Legende besagt, dass die Menschen im Mittelalter daran glaubten, dass die Baumnuss Hirnkrankheiten heilen könnten, weil die Baumnuss dem Hirn ähnlich sah.
Was sicher keine Legende ist, dass Baumnüsse mit ihrer Alphalinolsäure entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Der Cholesterinspiegel wird durch die gosse Menge an Omega-3-Fettsäuren ebenfalls gesenkt. Öfters Baumnüsse geniessen hilft auch die Blutgefässe elastisch zu halten. Vorbeugend gegen Herzinfarkt, Bluthochdruck und Schlaganfall.

Auch die Blätter haben es in sich. Als Aufguss hilft der Tee bei Reizungen der Magendarmschleimhaut. In der Badewanne oder als Crème helfen die Blätter bei vielen Ekzemen, Schuppenflechte, Akne und Fusspilz.

Die Baumnüsse können zwar keine Hirnkrankheiten heilen, aber die Kombination aus hochwertigem Eiweiss und einigen B-Vitaminen ist diese Nuss der perfekte Snack bei Leistungstief und Konzentrationsschwäche.

Also gehe ich nun in die Küche, esse eine Handvoll knackige Baumnüsse, damit ich voll auf mein Rezept konzentrieren kann.

Bündner Nusstorte

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Zutaten für eine Torte 28 cm

Mürbeteig
90 g Staubzucker
140 g Butter
60 g Vollei
1 Prise Salz
300-320 g Mehl je nach Qualität

Füllung
90 g Waldhonig
300 g Zucker
130 g Sahne
220 g gehackte Baumnusskerne

Zubereitung

Mehl, Butter, Staubzucker, Salz und das Ei schnell zu einem Teig verarbeiten. Der Teig etwa 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

In einer flachen Pfanne den Zucker mit etwas Wasser karamellisieren lassen. Den Honig dazu und gut durchrühren.
Die gehackten Nüsse dazu und leicht mit Karamellisieren und mit Sahne ablöschen. Vom Herd ziehen und nun den Teig ausrollen.

Eine 28 cm Form mit Butter ausstreichen und mit Mehl bestäuben.
Der Teig teilen 1/3 für den Deckel und 2/3 für den Boden.
Der 2/3 Teig etwa auf 32 cm Durchmesser ausrollen und in die Form einlegen.
An der Seite des Randes gut andrücken.
Die noch warme Nussmasse darin gut verteilen.
Der 1/3 Teig etwa auf 29 cm Durchmesser ausrollen und die Torte damit belegen. Am Rand gut verschliessen und mit einer Gabel andrücken. Mit einer Gabel den Deckel gut einstechen, damit die Luft entweichen kann und der Deckel sich nicht hebt.

Im Ofen bei 200° Grad ca. 30-40 Minuten sichtbacken.

Für etwas Bildmaterial, wie ich die Torte mache, habe ich Euch ein kleiner Film zusammengestellt.

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Ich wünsche viel Spass beim anschauen und noch mehr Spass beim nach backen.

Besten Dank
Euer
Roger