Eine alte Weisheit besagt: Weniger ist oft mehr.
Ich sitze am Schreibtisch und überlege mir; was für ein Gericht, Dessert oder Gebäck ich als nächstes kochen oder backen könnte. Es sollte was tolles sein, was spezielles nicht wahr?
Anderseits überlege ich mir dann wieder; ich habe so viele Rezepte, in all den Jahren zusammen getragen die einfach und banal sind. Einfach und banal darf es doch nicht sein, oder?
Da taucht dann immer wieder der Gedanke auf, dass vielleicht nicht jede Leserin und Leser auf der Suche nach speziellen Rezepten sind. Vielleicht sucht man auch Inspirationen um den täglichen Mittagstisch zu bereichern.
Also habe ich mich entschieden mal einige Rezepte zu veröffentlichen, die nicht aufwendig, sehr einfach, aber wohl bekannt sind.
Heute beginne ich mit einer traditioneller Spaghetti.
Ich stehe total auf “Das original” und beharre auch darauf, dass das Original am besten schmeckt. Das ist jedoch so eine Sache mit den Originalen. Was ist Original und wer hat es erfunden?
Nicht immer ist es so leicht wie bei “Ricola das Kräuterbonbon”. Das ist original und die Schweizer haben`s erfunden. 🙂
Spaghetti alla Carbonara, wer hat`s erfunden?
Es gibt nirgends so viele Unklarheiten, woher “es” stammt, wie in der Genusswelt. 🙂
Wieder einmal machte ich mich auf die Suche nach der richtigen Antwort.
Und wieder einmal ist man sich nicht einig. 🙂
Geschichten die schreiben, dass im Mittelland Italiens, Holzarbeiter die den Rohstoff des Waldes zu Kohle verarbeiten, die Erfinder sein sollen.
Die “Köhler” so nennt man die Holzarbeiter, die Holz zu Kohle verarbeiten. Die Spaghetti alla Carbonara ist einfach in der Zubereitung und besteht aus haltbaren Lebensmittel, wie Spaghetti, geräucherter Speck, Zwiebeln, Eier und Käse. Das Pastagericht kann überall zubereitet werden, auch im Wald über der offenen Flamme an einer Feuerstelle.
Macht schon Sinn, oder?
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob die Geschichte der Köhler wirklich Sinn macht, wenn ich auf die zweite Theorie verweise. 🙂
In Italien herrschte die Monarchie und ein Geheimbund Namens “Carbonari” soll die kohlenhydratreiche Nahrung zur Stärkung für die Verschwörertruppen zubereitet haben. Natürlich im geheimen, so, dass das Gericht sehr lange nicht bekannt war.
Ja könnte ebenfalls der Wahrheit entsprechen, oder?
Falls man einen Römer fragt woher die Carbonara stammt, dann berichtet er voll Stolz seine wahre Geschichte.
In Rom wurde ein Restaurant von einem ehemaligen Kohlenhändler eröffnet. Der Name des Restaurant “La Carbonaro”. Als jedoch seine Tochter das Restaurant übernahm, änderte sie auch den Namen: “La Carbonara”.
Das ist ja mal eine Geschichte. 🙂
Vielleicht ist diese Geschichte der Wahrheit am nächsten. Nach dem 2. Weltkrieg ging es besonders den ehemaligen Achsenmächte sehr schlecht. Auch Italien litt sehr stark unter dem Krieg. Beinahe noch mehr als Deutschland, was die Armut anging.
Die Verpflegung der amerikanischen GI`s musste dementsprechend angepasst werden mit dem was vorhanden war. Nudeln waren günstig in der Herstellung. Speck (Bacon) und Eipulver (dried egg) stammten von der Vorratskammer der amerikanischen Armee. Die Kreativität der Italiener brillierte wie immer. Sie zauberten mit diesen Zutaten die “Carbonara”.
Die Geburtsstunde der “Carbonara”.
Spaghetti alla Carbonara
Zutaten für 4 Personen
480 g Spaghetti
200 g Pancetta
60 g Zwiebel
2 Knoblauchzehen
4 Eigelb
70 g Parmesan frisch gerieben
etwas Olivenöl
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Gehackte Glattpetersilie
Zubereitung
Ein Topf mit 5 mal so viel Wasser wie Spaghetti zum kochen bringen.
Etwa … g Salz beifügen. Die Spaghetti darin ca. 8-10 Minuten “al dente” kochen.
In der Zwischenzeit das Olivenöl in einer Bratpfanne erhitzen. Die Zwiebeln und Knoblauch rüsten und hacken.
Im Olivenöl anschwitzen ohne Farbe zu geben.
Den Speck in Streifen schneiden und zu den Zwiebeln geben und mit anbraten.
Mit ca. 3 dl. Spaghettiwasser ablöschen. Etwas einkochen.
Die Spaghetti abschütten in einem Sieb.
Die Bratpfanne vom Herd nehmen und die Spaghettis dazu geben und im Zwiebelsud wenden.
Abschmecken mit Salz und Pfeffer.
Das Eigelb kurz in einer Schüssel aufschlagen und zu den Spaghettis giessen. Dabei achten, es darf nicht mehr aufgekocht werden.
Genüsslich wenden und schwenken und nochmals abschmecken.
Die Petersilie waschen und gut abtropfen. Kurz durch hacken und zu der Carbonara geben.
Das Eigelb bindet die Sauce “Carbonara”.
Also keine Sahne und solch ein Zeug.
Zum Schluss frisch geriebenen Parmesan unterheben.
Garnieren mit einem Eigelb. Das Ei trennen und das Eigelb in der Eischale auf die angerichteten Spaghetti setzten. Mit Parmesan bestreuen, gehackte Petersilie darauf.
Fertig ist die Einfachheit. So sind die Italiener, einfach, aber genial.
Mal etwas einfaches auf meinem Blog. 🙂 oder 🙁 ?
Seit mir nicht böse…
Euer
Roger