Crème Caramel oder Karamellcreme?
Ich bin Französisch ausgebildet worden. Damals in den 80er war die Welt noch in Ordnung!?
Heute als Berufsbildner darf ich mit meinen Lernenden alles gekochte in englischer Version betiteln. Was für ein “Shit”.
Nichts gegen die Englische/Amerikanische Küche, ein Burger als Sünde ist einmal pro Jahr nicht zu verachten. Jamie als Starkoch aus dem grossen England ist meiner Ansicht, nicht wegzudenken. Das meine ich hier mal wirklich ernst und nicht zynisch.
Jedoch was bringt ein Starkoch wie Mc Donalds unserer Kochelite der Zukunft? Wenn ich heute mit meinen Lernenden Französisch spreche, dann schauen sie mich an, wie ein kleines Kind, dass zum ersten Mal ein Feuerwerk sieht.
So, jetzt während des Schreibens werde ich langsam unsicher. Bin ich ein alter Sack geworden und kann nicht mehr links und rechts schauen? (Bitte keine Kommentare, wie, nein so alt bist noch gar nicht) 🙂
Warum beharre ich auf der Französischen Sprache in der Koch-Gilde? Ganz einfach und undiskutabel, die Besten Köche sind Französisch Grundausgebildet worden und werden es immer noch. Auch, wenn ich jetzt provoziere, da habe ich nun mal einfach recht. 😉
Somit ist es keine Frage mehr wie das berühmte Dessert nun genannt werden soll.
Einfach: Crème Caramel und damit Punkt. 🙂
Heute in der modernen Zeit ist es einfach ein Crème Caramel herzustellen. Die Ofentechnik macht es möglich und das ist auch gut so.
Jedoch, wie haben wir es in den Achtzigern gemacht?
Mit Angst in den Knochen vor einem heissen Ofen. Danach das Erfolgserlebnis… ohhh keine Löcher (Käse) im Crème Caramel. Was bin ich für eine Held. Wir wurden noch gefeiert, wenn ein tadelloses Crème Caramel aus dem Ofen kam.
Ein Crème Caramel ohne Löcher und eine perfekte Konsistenz, da ist, nein war der Ritterschlag in der Küche. :-
Was ist passiert, wenn die Caramel Crème wie ein Schweizer Käse aussieht?
Ja super, die Prüfung nicht bestanden. 🙂
Es gibt zwei Ursachen dafür. Zu hohe Temperatur. Jeder Ofen ist anders und wenn ich im Rezept schreibe, bei 140 Grad, kann es sein, dass der Ofen höhere Temperaturen ausweisst. Da ist schon Schluss mit dem perfekten pochieren.
Zweite Ursache, eine zu lange Pochierzeit. Ist die Crème zu lange in dieser Zubereitungsart, dann gibt es Käse.
Also ist es angebracht beim ersten mal pochieren im Ofen angesagt, die Temperatur mal auf 120 Grad zu setzen und die Zeit auf 30 Minuten zu beschränken.
Jetzt ist Sicht-Pochieren angesagt. Man schaut nach 30 Minuten und bei einer Temperatur von 120 Grad (Ofen) mal nach. Man schüttelt an der Gratinform beziehungsweise am Förmchen und wenn das Ergebnis wie ein geschüttelter Pudding aussieht, ist der Garprozess abgeschlossen.
Nun schreiben wir jedoch das Jahr 2017 und es ist nicht mehr so schwierig phantastische Crème Caramel zu machen. Stimmt das Rezept, dann gelingt auch das pochieren.
Das pochieren übernimmt heutzutage ein Steamer, Dampfgarer order ein Kombigerät. Ich habe ein Dampfgarer freistehend mit Wassertank einer bekannten Firma, die auch tolle Waschmaschinen herstellt. Das gerät wurde mir von einer lieben Nachbarin geschenkt. Am Anfang dachte ich, was soll ich mit solch einem Gerät? Ich alter Hase benutze sowieso nur Geräte, die nicht mehr als zwei Schalter haben um sie in Gang zu setzten.
Crème Caramel
Zutaten für 4 Personen
80 g Zucker
20 g Wasser
250 g Milch
1/2 Vanilleschote
80 g Eier (2 Eier)
20 g Eigelb (1 Eigelb)
35 g Zucker
eine Prise Salz
Zubereitung
Timbales-Förmchen 1 dl bereitstellen.
Zucker karamellisieren, mit heissem Wasser ablöschen und den Zucker auflösen.
Heiss in die Timbales-Förmchen giessen.
Vanilleschote längs halbieren und das Vanillemark auskratzen.
Milch mit Vanilleschote und Vanillemark aufkochen.
Ziehen lassen.
Eier, Eigelb, Zucker und Salz (verstärkt den Geschmack) verrühren.
Die heisse Milch unter ständigem Rühren unter die Eimasse geben.
Die Creme durch ein feines Sieb passieren und in die vorbereiteten Förmchen abfüllen.
In einem 80 °C warmen Wasserbad im Ofen bei 140 °C ca. 20-30 Minuten pochieren.
Die Förmchen werden in eine mit Küchenpapier ausgelegte Auflaufform gestellt. Das Küchenpapier verhindert ein allfälliges überblubbern des Wassers in die Förmchen. Ebenfalls verhindert es, dass die Förmchen direkten Hitze-Kontakt mit der Form haben. Die Form erhitzt sich auf 140°C durch die Ofentemperatur.
Nach der Garzeit, die Timbales-Förmchen aus dem Wasserbad nehmen und gut auskühlen lassen.
Karamellcreme stürzen und anrichten.
Vor dem Stürzen die Crème ins heisse Wasser stellen, damit sich der Karamelzucker gut löst und am Rand entlang mit einem kleinen Messer die Creme leicht lösen. Nach Wunsch mit geschlagener Sahne ausgarnieren.
Was gibt es noch zu beachten?
Beim karamelisieren einfach Zucker und etwas Wasser verrühren und dann auf die Herdplatte geben. Aufkochen und nicht mehr darin rühren. Nur die Pfanne schwenken, wenn nötig.
Die Milch mit der Vanilleschoten etwa 20 Minuten ziehen lassen, damit der Geschmack sich voll entfallten kann.
Kochendes Wasser ins Wasserbad giessen, damit der pochiervorgang gleich zum tragen kommt.
Nun sollte nichts mehr im Wege stehen, eine Crème perfekt zu pochieren. Falls ihr jedoch noch Anmerkungen und oder Fragen habt, einfach in einem Kommentar sich melden.
Viel Spass beim nach kochen.

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