Grundlagen der Küche – Teil 4

Im heutigen Teil der Reihe „Grundlagen der Küche“ wird es einfach und unspektakulär.

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Die Grundlagen in der Küche werden oft nicht mit viel „wau“ überschüttet. Grundlegend sind sie trotzdem und ohne die Grundlagen gäbe es keine fantastischen Kreationen in der Küche.

Nehmen wir mal eine Trüffelsauce, die Grundlage dafür sind ausgekochte Kalbsknochen mit etwas Gemüse, Wein und Tomatenpürée. Was aber daraus gemacht wird ist massgebend und kann sehr beeindruckend werden.

Seit Jahren begleitet mich immer wieder ein Rezept das aus Mehl, Butter, Salz und Wasser besteht. Unspektakulär eben. Einfacher geht es wohl kaum.

Ich schreibe hier über ein Teig der sanft in den Händen gerieben wird. Zart und buttrig ist er. Dieser Teig ist nicht einfach ein Teig, denn er ist die tragende Kraft für Pasteten und auch einer berühmten Französin, der Quiche.

Viele Teige gibt es, die einen sind feinblättrig und voller Buttergeschmack und andere sind hauchdünn, dass man dadurch die Zeitung lesen kann. Wiederum gibt es mürbe Teige und beinahe glasklare Ummantelungen. Solche die sehr zuckrig sind und eben der meine, den ich heute hier zeigen möchte.

Der geriebene Teig

Zutaten für 1 Tortenblech 26 cm

150 g Mehl
75 g Butter
0,3 g Salz
50 g Wasser

Zubereitung

Mehl auf die Teigfläche sieben. Butter in Flocken beigeben. Mehl und Butter von Hand miteinander zerreiben, bis sich eine feinkrümelige Masse bildet. Krümelig heisst, die Masse soll aussehen wie geriebener Parmesan. Damit einen Kranz formen, das Wasser mit dem darin aufgelösten Salz zugeben und von der Mitte aus rasch zu einem Teig verarbeiten. Vorsicht: Nicht zu lange kneten, sonst wird der Teig zäh. Den Teig am Vorabend der Weiterverarbeitung zubereiten oder mindestens 2-3 Stunden kühl ruhen lassen.

Der Teig wird für die Herstellung von Kuchen, Pasteten, Krapfen, Törtchen, Osterfladen, Griesskuchen etc. verwendet. Der Teig lässt sich mehrere Tage aufbewahren, wenn er in ein Tuch gewickelt wird und im Kühlschrank gelagert wird.

Leider keine der erwähnten Zubereitungen werde ich Euch zeigen. Dafür was schmackhaftes aus der Schweiz. Wir fahren heute mal in den Kanton Bern um zu sehen wie so ein „Zwiebelkuchen“ schmeckt.

Damit wir nicht nur wissen wie sie schmeckt, werde ich mich ganz langsam an die Arbeit machen. Warum ganz langsam? Man witzelt in der Schweiz über die Berner, sie seien langsam.

„Nume nid gschprängt“

Ich lasse das mal lieber, es gibt genügend Witze über die Geschwindigkeit der Berner. Gar kein Witz ist die „Böllä Zibele Wähe“.

Berner Böllä Zibele Wähe

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Zutaten für 1 Kuchenblech 26 cm

275 g geriebener Teig

450 g gehackte Zwiebeln
40 g Butter

250 g Sauerrahm
75 g Reibkäse
125 g Eier
Salz, Pfeffer, Paprika

Zubereitung

Die Zwiebeln, tränenlos hacken.
Butter in einer Kasserolle erhitzen.
Zwiebeln darin für 10 Minuten auf kleinem Feuer dünsten. Dies ist sehr wichtig, damit die Zwiebelsäure komplett verdampft und die Wähe keine übel riechende Nachwirkungen mit sich bringt.
Nach dem dünsten die Zwiebeln auskühlen lassen.

Für den Guss

Eier, Gewürze, Sauerrahm und Reibkäse gut durchmixen.

Die Wähe

Der geriebene Teig auf ca. 32 cm runde Grösse ausrollen.
Das Kuchenblech ausbuttern und mehlieren.
Den Teig einlegen und ein schöner Teigrand formen.
Mit einer Gabel einstechen, damit sich der Boden nicht hebt beim backen.
(Roger gibt noch etwas Semmelbrösel auf den Teigboden)
Die ausgekühlten Zwiebeln auf dem Teigboden verteilen.
Mit dem Guss auffüllen.
Die Bölla Zibele Wähe bei 180 Grad ca. 40 Minuten sichtbacken. Dabei achte ich darauf, dass ich nach der Hälfte der Backzeit die Wähe aus dem Ofen nehme und kurz absacken lassen.
Die Wähe bläht sich im Ofen auf. Wenn sie weitergebacken wird, gibt es unschöne Risse in der Wähe, darum kurz absacken lassen und weiter backen, wenn die Blähung vorbei ist. 🙂

Wie fast immer habe ich auch heute ein kleiner Film mitgebracht. Darin zeige ich, wie aus einfachen Zutaten etwas wunderbares entstehen kann.

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Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig „Bernerische Backkunst“ zeigen, obwohl sehr einfach, aber einfach schmackhaft. 🙂

Hebet en guete Wuchestart

Euer

Roger


Pochieren im Wasserbad

Die „Grundlagen der Küche“ Teil 3

Teil 3

Pochieren eine Garmethode, die seines gleichen sucht, schonender geht es kaum noch.

Pochieren

So wird das schonende Garen bei Temperaturen zwischen 65 und 80 °C genannt. In der Regel wird zartes Gargut mit kurzen Garzeiten pochiert.

Es gibt viele Arten des pochieren`s

In viel Flüssigkeit pochieren

Dafür eignen Quenelles, Gnocchi, verlorene Eier, Wurstwaren wie zum Beispiel die Weisswurst, Schneeeier, Milken und ganze Fische, wie eine Forelle Blau. Dafür wird reichlich Flüssigkeit aufgekocht. Das kann je nach Gericht gesalzenes Wasser oder ein Fischsud sein. Gargut beigeben. Pochieren, herausnehmen, weiterverwenden.
Ganze Fische zum Beispiel können in siedende Flüssigkeit gegeben werden, da die Temperatur zuerst stark absinkt und nur langsam wieder steigt.

In wenig Flüssigkeit pochieren

Zum Beispiel Fischfilets, Geflügelteile, Krustentiere. Gargut in eine flache, weite Kasserolle legen. Mit wenig Pochierflüssigkeit decken. Das ist je nach Gericht entweder Fond oder Weisswein mit etwas Salz. Die Flüssigkeit auf 65°- 75°C erhitzen, je nach Gericht. Zugedeckt, pochieren. Gargut herausnehmen und warm stellen. Übrig gebliebene Flüssigkeit wird für die Sauce verwenden.

Bei einem dünnen Fischfilet oder anderen zarten Stücken genügt es, die Flüssigkeit mit dem Gargut einmal aufzuheizen und dann die Pfanne zugedeckt einige Minuten an den Herdrand zu stellen.

Wasserbad ohne Bewegung pochieren

Zum Beispiel Eierstich, Caramelköpfli, Gemüseflans, Terrinen. Backofen auf 140 °C vorheizen. Eine rechteckige Auflaufform oder ein anderes feuerfestes Gefäss mit einem Tüchlein auslegen und so viel heisses Wasser einfüllen, dass die Portionenförmchen oder die Terrinenform etwa zur Hälfte im Wasser stehen. Je nach Rezept, d.h. 30 – 45 Minuten im Ofen pochieren.

Bei zu hoher Temperatur oder zu langer Garzeit geht die Füllung auf wie ein Soufflé, bekommt Löcher, der Horror aller Patissier`s.

Im Wasserbad mit Bewegung pochieren

Zum Beispiel für Saucen, Sabayoné, Crèmen. Eine Schüssel auf eine mit wenig siedendem Wasser gefüllte Kasserolle setzen. Schüsselboden sollte über dem Wasserspiegel sein. Die Zutaten mit dem Schneebesen bearbeiten, bis die Flüssigkeit merklich dicker wird und der Schneebesen tiefere Furchen hinterlässt. Dann weg von der Hitze.

Heute möchte ich Euch pochieren im Wasserbad zeigen.

Als Objekt der Begierde nehme ich die „Crème renversée au caramel“ oder einfacher ein Crème Caramel.

Crème Caramel

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Zutaten für 4 Personen

80 g Zucker

20 g Wasser

250 g Milch

1/2 Vanilleschote

80 g Eier

20 g Eigelb

35 g Zucker

eine Prise Salz

Vorbereitung

Timbales-Förmchen 1 dl bereitstellen.
Zucker karamellisieren, mit heissem Wasser ablöschen und den Zucker auflösen.
Heiss in die Timbales-Förmchen giessen.
Vanilleschote längs halbieren und das Vanillemark auskratzen.

Zubereitung

Milch mit Vanilleschote und Vanillemark aufkochen.
Eier, Eigelb, Zucker und Salz (verstärkt den Geschmack) verrühren.
Die heisse Milch unter ständigem Rühren unter die Eimasse geben.
Die Creme durch ein feines Sieb passieren und in die vorbereiteten Förmchen abfüllen.
In einem 80 °C warmen Wasserbad im Ofen bei 140 °C ca. 20-30 Minuten pochieren.

Die Förmchen werden in eine mit Küchenpapier ausgelegte Auflaufform gestellt. Das Küchenpapier verhindert ein allfälliges überblubbern des Wassers in die Förmchen. Ebenfalls verhindert es, dass die Förmchen direkten Hitze-Kontakt mit der Form haben. Die Form erhitzt sich auf 140°C durch die Ofentemperatur.
Die Timbales-Förmchen aus dem Wasserbad nehmen und gut auskühlen lassen.
Karamellcreme stürzen und anrichten.

Vor dem Stürzen die Creme ins heisse Wasser stellen, damit sich der Karamelzucker gut löst und am Rand entlang mit einem kleinen Messer die Creme leicht lösen. Nach Wunsch mit geschlagener Sahne ausgarnieren.

Diese Garmethode ist ein schonendes, gleichmässiges Garen bei einer kontrollierten Temperatur. In der heutigen Zeit wird auch ein Dampfgarer verwendet. Im Kombisteamer wird die Temperatur auf 83°C gestellt bei 99% Dampf, je nach Gerät.

So wie oft habe ich Euch noch ein kleines Video mitgebracht um zu zeigen wie ich die  „Crème renversée au caramel“ zubereite. Viel Spass beim zusehen.

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Ich hoffe es werden sehr viele Fragen noch auftauchen, die mich motivieren, sie beantworten zu können. Nicht auf alle Fragen habe ich eine Antwort, aber ich bemühe mich eine Antwort zu finden.

Ich danke Euch für Eure Zeit

Bis zum nächsten mal.

Euer

Roger


Grundlagen der Küche – Teil 2

In „Grundlagen der Küche – Teil 2“ zeige ich Euch gerne was aus dem luftigen Schokoladen – Biskuit geworden ist.

Dieses mal habe ich leider nicht auf meine liebe Frau gehört. Sie bat mich 2 Torten zu backen! Habe nur eine gebacken. 🙁

Wird sie wohl reichen?

Die Backstube reist in den Schwarzwald.

Eine Schwarzwädlertorte (Schweiz) werde ich für Euch heute Zubereiten.

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Es gibt unzählige Rezepte und Variationen und vorweg, ich bin sehr gespannt, was an Kreativität von Euch zu mir getragen werden. Das Original, das Rezept der Oma, oder Eigenkreation? Bin schon richtig neugierig. 🙂

Das Original

Im Originalen wird ein Mürbeteigboden als Grundlage verwendet. Nach dem Backen des Mürbeteigbodens wird dieser auf eine Tortenplatte gelegt. Dieser wird dünn mit etwas Kirschfüllung ( Zucker, Zimt mit Saft aufgekocht, mit Speisestärke abgebunden, Kirschen und Kirschwasser dazu.)

Dann wird einer der drei Biskuitböden aufgelegt, und darauf die Kirschfüllung verteilt. 

Danach ein knappes Viertel der Sahne, und den zweiten Biskuitboden auflegen.

Nachdem ein weiteres knappes Viertel der Sahne, und der dritte Biskuitboden auflegt wurden, wird die Schwarzwälder Kirschtorte mit der restlichen Sahne bestrichen.

Mit einem Messer oder einem Gemüseschäler werden Schokoladenspäne hergestellt.

Die Rosetten werden aufgespritzt, mit je einer Kirsche belegt und dann die Schwarzwälder Kirschtorte mit den Schokospänen verziert.

Geschichte

Ein Konditor Namens Josef Keller im Cafe Agner ( Bad Godesberg bei Bonn ) behauptet 1915 die erste Torte dieser Art ( Kirschen,Sahne, Schokolade, Kirschwasser) kreiert zu haben. Ist jedoch ungewiss, ob dies der Wahrheit entspricht. Jedenfalls hat er das Rezept 1927 aufgeschrieben.
Andere Recherchen weisen auf den Tübinger Konditor Erwin Hildebrand ( Cafe Walz) hin, der um 1930 die Torte kreiert haben soll.
Zumindest wird die Torte 1934 erstmalig schriftlich erwähnt und ist seit der 50er Jahren mit die beliebteste und weltweit bekannte deutsche Torte.

Die Schwiizerische Schwarzwäldertorte

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Zutaten für 1 Torte 24 cm Ring

400 g Sahne 35%

2 Eigelb

40 g Staubzucker

2 Blatt Gelatine (es kann auch Sahnesteif verwendet werden)

100 g Läuterzucker

Kirschwasser (Roger 0.5 dl)

250 g eingelegte Kirschen (Roger selbst eingelegt)

1 dunkler Biskuitboden 24 cm

Zubereitung

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Den Biskuitboden zweimal horizontal durchschneiden und der erste Boden in ein Ring 24 cm einlegen. Dabei verwende ich ein runder Tortenboden aus Karton als Unterlage.

Kirsch und Läuterzucker mischen und den Biskuitboden damit gut tränken.

Die Gelatine ins kalte Wasser geben um sie aufweichen zu lassen.

Die Sahne steif schlagen und den Puderzucker hineinsieben. Die Eigelb dazu geben.

Die eingeweichte Gelatine gut ausdrücken und in der Mikrowelle kurz erwärmen damit sie sich auflöst. Mit etwas Sahne (2 Essl.) verrühren und ebenfalls unter die Sahnemasse schlagen. Wenn die Gelatine direkt in die Sahne gegeben wird entstehen Klumpen, durch das sofortige Abkühlen der Gelatine.

Mit einem Spritzbeutel und einer Lochtülle, die Schwarzwäldersahne auf den Biskuitboden spritzen. Kreisförmig die Kirschen einlegen, zwei oder drei Bahnen, wie man es am liebsten mag.

Der nächste Biskuitboden darauf legen und wieder tränken und Sahne darauf dressieren.

Am Schluss mit dem letzten Biskuit die Torte abschliessen. Nochmals tränken und mit Sahne ausstreichen.

Die Schwarzwälder kühl  stellen. (etwa 2 Stunden)

In der Zwischenzeit die Schokoladenspäne schaben. (Siehe Video)

Die gekühlte Torte nun auf der Oberseite mit den Spänen bestreuen. Bei der Umrandung verwende ich Schokoladenstreusel.

Die Schwarzwälder nun mit Sahnerosetten ausgarnieren und wenn noch Kirschen übrig sind, diese auf den Rosetten verteilen.

Mit einem Tortenmesser in acht schöne Stücke schneiden und servieren.

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Nichts mehr zu sehen einer Grundlage. Wie ich finde eine gelungene Ableitung eines Schokoladenbiskuits. Ich finde sie gelungen, weil es die erste Schwarzwäldertorte ist die ich zu Hause gemacht habe. Beweisen würden Foto`s der Küche. (vorher und nachher) Für die ganze Torte brauchte ich etwa 1 Stunde. Natürlich exclusiv Backen und kühlen. Für das aufräumen und putzen der Küche ebenfalls 1 Stunde. Somit müsste ich im Rezept vermerken, dass die Zeit die benötigt wird für eine Schwarzwäldertorte bei 2 Stunden liegt.

Da Ihr sicher geübter  im Torten backen sind braucht Ihr weniger Zeit. Habe Euch noch ein Link für eine Glutenfreie Schwarzwäldertorte ( Rezept )

So jetzt gebe ich mich mal wieder an die Arbeit um grundlegende Grundlagen grundlegend zuzubereiten. 🙂

Bis später

Euer

Roger

Falls Ihr Wünsche zu „Grundlagen der Küche“ habt, einfach ein Kommentar aufsetzten und Euer Wunsch äussern. Ich werde versuchen ihn umzusetzen.


Grundlagen der Küche – Teil 1

Mit „Grundlagen der Küche“ starte ich eine neue Reihe auf meinem Blog.

Grundlagen

Fischfumé, Kalbsfond, Demi-glace, Zuckerteig, geriebener Teig, Glace de viande, Bechamel, Mayonnaise, Buttervariationen, Biskuits und vieles mehr, dass sind keine spektakuläre Gerichte oder Desserts. Es sind einfache Grundlagen aus denen etwas Spektakuläres entstehen kann.

Viele Emails haben mich bisher erreicht von LeserInnen und Bekannten, die mich lieb angefragt haben, ob ich Teige, Biskuits, Fond`s, Grundsaucen und Crèmen als Rezept zur Verfügung stellen könnte.

Viele Rezepte durfte ich in all den Jahren meiner Berufung sammeln. Im Jahre 1984 hat mein damaliger Küchenchef zu mir gesagt. Lieber Junior (Spitzname von mir) ein interessierter Lehrbub, der hat immer ein kleines Notizbuch in seiner Brusttasche. Jedes mal wenn was wissenswertes auftaucht, dann schreibt man das auf!

Seither habe ich diese Art und Weise der Archivierung beibehalten.
Heute im Jahre 14 sieht das Notizbuch ein wenig mitgenommen aus. Man könnte wohl anhand den Flecken und Farben erraten, was in dem Buch drin steht. 🙂

In diesem Notizbuch stehen sehr viele Rezepte geschrieben über Grundlegenes. Damit meine ich Grundsaucen, Grundfonds, Grundcrèmen, Teige und all deren Ableitungen.

Grundlagen

Beispiel einer Sauce Hollandaise, der die Sauce béarnaise folgt oder eine Sauce dijonnaise. Wiederum kann auch eine Sauce Choron aus der Béernaise gemacht werden.

Das gleiche gilt für Sauce wie eine Bechamel zur Sauce Mornay wird. Die Mayonnaise und seine leckeren Verwandten.

Als ich im Juni 2013 mein Blog gestartet habe und im Oktober zu WordPress gezogen bin, wurde mir ans Herz gelegt, dass ich nur Artikel, sprich Rezepte veröffentlichen sollte, die ein Mehrwert für meine LeserInnen darstellen. Die LeserInnen sollte profitieren können.

In meiner Naivität glaubte ich, dass nur spezielle Rezepte und hochauflösende Fotos interessieren könnte.

Meine Frau und ich diskutierten über die „Grundlagen der Küche“ und sie meinte, dass es nicht für alle selbstverständlich sei eine Kalbsjus oder ein Fischfumé zu machen.

Mit dieser Aussage hatte ich sehr Mühe, denn in meiner Dummheit glaubte ich, dass jeder die Grundlagen sowieso kennt und kein Interesse hegt zu erfahren wie man eine Kuchenglasur oder so macht.

Ich musste, durfte, wollte einsehen, dass meine Frau recht hat.

Für ein Elektriker ist es normal an einer Schalttafel herum zu stecken und zu schrauben ohne das er darüber gross nachdenkt. Ich jedoch als Hobby Elektriker würde mich schon interessieren, welcher Draht in welche Öffnung geschraubt werden muss und warum, damit der Dimmer und das Licht im Wohnzimmer funktioniert.

So gibt es viele Berufe die ihre Geheimnisse hegen und pflegen und der eine oder der andere gibt seine Erfahrungen und sein Wissen weiter.

Ich weiss ein paar Sachen die ich gerne mit Euch teilen möchte. Was aber nicht heisst, dass sie immer richtig sind. Die Rezepte sind erprobt und Xmal über die Jahre hinweg zubereitet worden. Mit richtig meine ich, dass viele Wege nach Rom führen. Ich zeige Euch, wenn Ihr s möchtet, meinen Weg.

Im heutigen Teil der Serie, beginne ich mit einem „Biskuitboden“ für Torten. Die Zubereitung basiert auf warm/kalt schlagen der Eier.
Ich zeige Euch, wie ich ein dunkler Biskuitboden zubereite. Bei einem hellen Biskuitboden, lasse ich einfach den Kakao weg.

Biskuitboden

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Zutaten für 1 Ring 24 cm

250 g Eier
125 g Zucker

100 g Mehl Typ 550
25 g Maisstärke

20 g flüssige Butter

(25 g Kakao)

Zubereitung

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Ein dunkler Biskuitboden selbstgemacht

Eier und Zucker in einer Schüssel und im heissen Wasserbad schaumig warm schlagen, bis sich der Zucker völlig aufgelöst hat. Die entstandene, luftige Masse darf nicht zu heiss werden, damit die Eier nicht gerinnen.

Im Eiswasser (grössere Schüssel mit Eis) die Masse kalt schlagen.

Das gesiebte Mehl und die Maisstärke nach und nach vorsichtig unterheben.

Am Schluss die flüssige Butter (und Kakao bei einem dunklen Biskuit) ebenfalls unterziehen.

Eine Springform in der Grösse von 24 cm ausbuttern und mit der Masse füllen.

Im vorgeheizten Backofen (Umluft) etwa 20 Minuten bei 200 Grad sichtbacken.

Nach 20 Minuten eine Nadelprobe machen. Mit einem Holzspiess schräg in den Biskuit stechen und wieder heraus ziehen, wenn keine Masse am Spiess hängen bleibt, ist der Biskuit perfekt gebacken.

Danach auf ein gezuckertes Küchentuch stürzen und abkühlen lassen.

Zusatzinformationen:

– Je höher der Zuckeranteil, desto kleinporiger und stabiler wird der Biskuit. Durch geringen Zuckeranteil wird er zwar sehr luftig, aber empfindlich.

– Das Warmschlagen hat den Vorteil, dass sich der Zucker leichter auflöst und intensiver mit den Eiern vermengt.

– Bei einem Genoise oder Wiener Masse wird kein Eischnee untergezogen. Die Butter, (und Kakao im obigen Rezept) also Fett verträgt sich nicht mit dem luftigen Eischnee.

 

Wenn Ihr wollt, zeige ich Euch gerne Morgen eine Ableitung oder was aus dem Biskuit geworden ist.

Ich danke Euch herzlich für`s zulesen.

Euer

Roger


Eclairs-richtig dressiert

Eine kleine Unachtsamkeit die einer Nachlieferung bedarf!

Sorry

Die liebe Eva hat mich mit einem netten Kommentar auf folgendes Aufmerksam gemacht:

„So, nun von zu Hause aus hatte ich die Muße mir das Video anzusehen und dein Rezeptbeschreibung richtig zu lesen.
Aber welche der gezeigten Spritztechniken ist für die Eclaires? Irgendwie finde ich die da nicht??“

Ich habe verschiedene Spritztechniken gezeigt, nur die es braucht um Eclairs zu spritzen habe ich vergessen zu zeigen.

Als Strafe ab in die Küche 🙂

In Windeseile habe ich nochmals eine Masse gemacht und ein kleiner Film dazu.

Bei solch einer Nachlässigkeit war ich das der lieben Eva und allen LeserInnen schuldig.


Pommes dauphine – eine wahrhafte Kronprinzessin

Die Pommes dauphine, wie liebe ich diese Beilage. Die Zubereitung der Pommes dauphine alleine macht schon spass. Das verköstigen erst recht. Aussen so knusprig und innen so zart.

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Als ich in der Lehre war, bin ich immer der erste gewesen, der sich freiwillig meldete, wenn es um Pommes dauphine und deren Zubereitung ging. Ich konnte Stundenlang vor einer Riesen Schüssel stehen und mit 2 Löffel die Pommes dauphine formen.

Meine Hochachtung gilt wie bei vielen französischen Gerichten, Georges Auguste Escoffier. Um 1880 rum hat der Grosse Auguste die Pommes dauphine zum ersten mal bei einem fürstlichen Dinner serviert.

Bei der Herstellung dieser Beilage achte ich penibel auf die Grundzutaten. Bei der Kartoffel verwende ich eine mehlig kochende Kartoffel wie zum Beispiel die Agria. Sie ist eine Kartoffel die sich sehr gut lagern lässt. Ideale Bedingungen für diese Kartoffel sind eine Temperatur von 5-10 Grad, hohe Feuchtigkeit und dunkel soll es sein.

Für den Brandteig verwende ich Eier vom Hof.

Es ist nicht alles Bio was glänzt

Es ist nicht alles Bio was glänzt

Der Unterschied zwischen Eier aus dem Supermarkt und Eier vom Hof merkt man am besten beim Frühstück, genau gesagt beim drei Minuten Ei. Ich habe mir aus Spass mal eine blind Degustation vorgenommen. Ich wusste nicht, welches Ei vom Hof war. Der Unterschied im Geschmack war erheblich. Nicht nur in der Farbe des Eigelbes gibt es markante Unterschiede, auch der Geschmack ist verschieden. Ein Ei vom Hof ist gehaltvoller und sämiger im Geschmack. Es riecht irgendwie Eiiger…?? Kann man schwer beschreiben. Probiert es mal aus und Ihr wisst, was ich schreiben wollte. 🙂

Beim Mehl bevorzuge ich ein Weizenmehl Typ 550, mit diesem Mehl habe ich die beste Erfahrung gemacht.

Die Zubereitung habe ich in Bild und Schrift festgehalten, wie ich die Pommes dauphine zubereite.

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Pommes dauphine

Zutaten für 4 Personen

220 geschälte Kartoffel (Agria)
75 g Brandteig
2 g Salz
Weisser Pfeffer

Zubereitung

Die geschälten Kartoffeln in kleine Würfel schneiden und im Salzwasser weich kochen.
Abschütten und ein wenig ausdampfen lassen.
Durch eine Kartoffelpressen drücken. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.

Zutaten für den Brandteig

50 g Milch
30 g Mehl
1 Prise Zucker
40 g Vollei
1 Prise Salz
10 g Butter

Zubereitung

Die Milch mit dem Zucker, Salz und Butter in einer Kasserolle zum kochen bringen. Das Mehl im Sturz dazu geben und auf dem Feuer weiter mit einer Holzkelle rühren. Den Teig heftig abrühren bis sich der Teig vom Boden löst. Beachten, je besser man den Teig abrührt, desto schöner geht er beim backen auf.
Etwas abkühlen lassen und die Eier ganz langsam unterschlagen.Die Eier müssen sich stets binden mit der Masse.
Den Teig weiter verwenden, wie zum Beispiel: Pommes dauphine, Liebesknochen, Windbeutel, Profiterolles etc.

Zusammenführung

Die durch gepressten Kartoffeln mit dem Brandteig vermengen.
Mit zwei Esslöffel schöne Nockerln abstechen und in der Fritture bei 180 Grad goldbraun ausbacken.
Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und servieren.

Die Pommes dauphine können auch roh eingefroren werden. Dabei die Dauphine auf ein leicht geöltes Blech absetzen und einfrieren. Dabei darauf achten, dass sie sich nicht berühren, damit sie, wenn sie gefroren sind in ein Gefrierbeutel gefüllt werden können. So bewahren sie sie vor Gefrierbrand. Haltbarkeit ca. ein halbes Jahr.

Für alle Kartoffelliebhaber, es ist Zeit mal weg von der Salz- und Bratkartoffel weg zu kommen. Auch die Kroketten sind nicht vergleichbar mit der Dauphine Kartoffel.

Probiert es doch einfach mal aus. Wie sie schnell, schön und einfach geformt werden zeige ich Euch in einem Kurzen Film.

Gutes Gelingen und viel Genuss beim verspeisen.

Euer

Roger


Sous Vide – und zart wird es

Auf die frage von Robert würde ich gerne ein wenig näher eingehen, denn es gibt einiges dazu, dass vielleicht interessant sein könnte.

Die Frage vom 22. Januar 2014 lautete wie folgt:

„Hättest Du auch mal ein Rezept für Kalbshaxe ? Wie sieht das bei bindegewebsreichem Fleisch überhaupt aus ?“

Das Rezept für Kalbshaxe werde ich  demnächst hier in meinen Blog stellen.

Ein Trend der sich der sich vermutlich durchsetzen wird. Ich spreche hier von der Garmethode „Sous-Vide“. Zart wie Butter soll das Fleisch sein, wenn es aus dem Beutel kommt.

Nicht nur zartbesaitete Fleischstücke können so gegart werden. Das zeigt mir die Rinderschulter von Christian Bau . Mit Rotwein und edlem Essig zaubert er nach 60 Stunden Garzeit im Beutel unter Vakuum ein Traum von Zartheit und Geschmack. Dabei wird das Fleisch zuerst angebraten und nachher mit den Ingredienzen bei 60 Grad unter Vakuumverschluss gegart.

Auch die Rehhaxe von Joachim Wissler verspricht das selbe. In seinem Restaurant „Venôme“ im Hotel „Schloss Bensberg“ in Bergisch Gladbach, serviert der hoch dotierte Küchenchef seine aussergewöhnliche Rehhaxe. Dafür braucht er 14 Stunden Garzeit, bei 75 Grad.

Niedergarmethode in den Küchen

Entenbrust

Die Zubereitung entscheidet über die Saftigkeit und die Zartheit. Wobei das lagern, die Fleischart und das Alter des Tieres auch eine Rolle spielt. Die beste Temperatur für das garen ist zwischen 55 und 65 Grad.

Was passiert mit dem Kochgut

Das Fleisch besteht aus Kollagen, Wasser und Muskeleiweiss, also aus strukturierten Eiweissverbindungen. Das entscheidet über die Festigkeit des Fleisches. Je mehr Eiweissverbindungen desto fester das Fleisch.

Das Muskeleiweiss gerinnt etwa ab 50 Grad. Das Bindegewebeeiweiss löst sich bereits bei 67 Grad auf. Je Höher also die einwirkende Hitze ist, desto mehr gebundenes Wasser verliert das Fleisch. Es wird immer trockener.

Die Küchenchef`s Bau und Wissler verwenden stark durchzogene Fleischstücke. Diese enthalten sehr viel Bindegewebe. Das Garen bei 68 Grad und mehr, verursacht, dass das Eiweiss aus Kollagenfasern sich in Gelatinemolekühle umwandelt. Diese halten die Feuchtigkeit zurück. Ergebnis, saftig und zart wird das Fleisch.

Ein unterschied zeigt. Ein Fleischstück, dass bei 100 Grad gegart wird, verliert etwa 75 Prozent Wasser.
Ein Fleisch das bei 65 Grad pochiert wird, werden nur 18 % Flüssigkeit entzogen.

Sous-Vide eignet sich für alle Stücke vom Tier. Eine Schulter, die eine lange Garzeit benötigt, wird bei 180 Grad 11/2 Std. im Ofen eher trocken. Die Niedergarmethode ist daher hervorragend für eher zähere Stücke.

Wer das Sous-Vide garen für sich entdeckt hat, neigt vielleicht eher wiedermal zu „minderwertigen“ Stücke zu greifen. Das Wort ist vielleicht falsch. Ich sage es mal so: Lassen wir doch das Filet und die Zwischenrippenstücke mal weg und versuchen es mit den preiswerteren und schmackhafteren Fleischstücken.

Heute wird leider Fleisch immer noch kremiert statt gegart. Das liegt wohl daran, dass in vielen Restaurant immer nur kollagenarme Fleischstücke verwendet werden, die man „a la minute“ zubereitet.

Das „Sous-Vide“ garen ist eigentlich keine Neuheit. In Frankreich praktiziert man diese Methode schon seit mehr als 30 Jahre.

Doch reichen die niedrigen Temperaturen tatsächlich aus, um mögliche Bakterien an der Oberfläche abzutöten? Da rät es sich mindestens 65 Grad – einer Temperatur, bei der auch Milch pasteurisiert und von Keimen befreit wird – um jedes Risiko auszuschließen.

Ich bemerkte sehr schnell, dass sich die Gäste wunderten, wenn eine Haxe vom Kalb auf dem Teller liegt und die Butterzart ist. Jedoch ohne Kruste, so wie man es zum Beispiel aus München kennt. Da wird sicherlich mehr Aufklärungsarbeit nötig sein, die Gäste an die neue Art der Zubereitung heranzuführen.

Was braucht es um diese Art von Niedergaren zu Hause zu etablieren?
20140123_1Sehr wenig und ein bisschen mehr Zeit. 🙂
Ich persönlich habe zum Beispiel kein „Sous-Vide – Gerät“ zu Hause. Braucht es eigentlich auch nicht. Mit Sicherheit haben einige das gleiche Problem wie ich. Wohin mit dem Vehikel? Unsere Küche platzt sowieso schon aus allen Nähten. Wer aber eine Fritteuse zu Hause stehen hat und sie nicht herkömmlich verwendet um Fritten zu machen, der kann das Teil mit Wasser füllen und darin niedergaren.
Ich habe es mit meiner Fritteuse ausprobiert. Mit einem Thermometer habe ich den Regler auf 58 Grad eingestellt und dabei das Wasser kontrolliert. Es hat sich konstant verhalten.

Wer aber ganz normal unterwegs ist und mal das Sous-Vide garen ausprobieren möchte, der braucht dazu einfach nur eine Pfanne, Thermometer, verschliessbare Beutel oder eine Vakuummaschine.
Ich habe meine Vakuummaschine  für 69.00 CHF (55 EURO) gekauft. Ich vakuumiere fast alle Esswaren, eine Macht der Gewohnheit. (Im Betrieb nicht mehr wegzudenken)
Es gibt auch Gefrierbeutel die sich sehr gut eignen. Das wäre für den Anfang nicht schlecht.

So ich hoffe ich konnte ein wenig Einblick in das Sous-Vide garen gewähren. Ich versuchte so einfach wie nur Möglich ein paar Informationen zu geben. Wer sich ernsthafter damit befassen möchte, der sollte zu Büchern greifen von Profi`s. Die sind spezialisiert darauf und haben auch mehr Wissen als ich darüber.

Viel Spass beim Niedergaren im Wasserbad wünscht Euch

Euer

Roger


Fusilli-im Handumdrehen gedreht

Heute ist Handarbeit angesagt.

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Frische Pasta stehen auf der Tagesordnung. Ich habe mir überlegt, soll ich ein Ravioli, Spaghetti oder Krawettli (Farfalle) machen. Keines der herrlichen Teigwaren haben mich motiviert. Ich wollte mal was anderes machen.

Da kahmen die Fusilli ins Spiel.

Fusilli sind Nudeln die in einer Spiralenform daher kommen. Im Normalfall sind sie 4 cm lang. Sie werden aus Hartweizenmehl, Wasser und Salz hergestellt.

Angeblich habe man am Hofe des florentinischen Herzogs den Nudelteig auf den Boden fallen lassen. Der kleine Sohn des Küchenmeisters griff sich daraufhin die Stricknadel der Großmutter und begann damit, den Teig drum herum zu wickeln: Geboren war die Fusilli.

Abgeleitet wird der Begriff vom italienischen Wort für „Spindel“.

Da „Fusilli“ für die Schweizer Zunge anscheinend zu kompliziert klang, griff man hierzulande auf die Bezeichnung Spiralen zurück.

Die Fusilli ist in der Schweiz auch als Salat sehr beliebt. Man findet den Salat in fast allen Mitarbeiterrestaurants (Kantinen) auf dem Buffet. Früher war es eine gute Verwertung von Resten. Heute wird der Salat frisch zubereitet.

Die spiralförmige Nudel hat die grossartige Eigenschaft, die dazu gehörige Sauce in ihren Ritzen auf zu nehmen und in den Mund zu transportieren. Es gibt viele Variationen zu kaufen. Nur die selber gemachte Fusilli schmeckt einfach besser. Der Grund liegt vermutlich im „selber machen“ Es steckt einige Zeit und Arbeit in einer solchen kleinen Nudel. Besonders, wenn der Pasta-Macher nicht geübt ist in der Technik mit der Stricknadel.

Ich wäre nicht ich, wenn es da nicht eine etwas schnelle Variante geben würde. Also viel Zeiteinsparung habe ich allerdings nicht erzielt. Was ich aber garantieren kann, es ist etwas einfacher, sie so zu machen.

Nun zu meinem Pasta – Teig. Ist beinahe langweilig, mein Rezept! Wie ich schon in meinem Blog oftmals geschrieben habe, „Ich verwende dieses Rezept für alle Pasta-Sorten.

Pasta Teig

Zutaten für 4 Personen

300 g Mehl

150 g Eier

Zubereitung

Mehl und Eier zu einem Teig verarbeiten. Dem Teig sollte noch etwas Ruhe gegönnt werden, bevor er durch die Nudelmaschine gedreht wird.

Meine Art die Fusilli zu machen.

Ich lassen wie gesagt den Teig etwas ruhen. Bevor ich den Teig verarbeite, lasse ich ihn an die Zimmertemperatur herankommen. Meiner Ansicht nach lässt er sich so besser verarbeiten.

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Nun kommt meine kleine Nudelmaschine zum Einsatz. Die ich für ein paar Italienische Lira in Lecce gekauft habe. Ich glaube das war 1992 oder so. Sie lebt immer noch, hart im nehmen und wenn man sie ein wenig pflegt ist sie nicht tot zu kriegen.

Der Pastateig drehe ich nun durch die Maschine bis zu Stufe drei herunter. Danach schneide ich akkurate Rechtecke aus. Etwa etwa 6 cm lang und in der Breite der Nudelmaschine. Dieser Teig sollte immer mit einer Klarsichtfolie abgedeckt werden, da er sehr schnell austrocknet.

Jetzt kommt der Aufsatz für Nudeln an die Maschine und ich drehe die Teigplatten in 6 mm Nudeln. Diese 6 cm langen und 6 mm breiten Nudeln decke ich wie gesagt sofort mit einer Klarsichtfolie ab.

Dann hole ich mir eine „echte Nonna“ und bitte sie mir die Fusilli zu drehen. In der Zwischenzeit gehe ich mal rasch einen  Espresso (österreichisch: Röster oder Mokka) 🙂 trinken.

Das wäre die Lösung!

Nein sicherlich nicht! Es macht viel mehr Spass sie selber zu drehen. Es braucht am Anfang etwas Übung, aber wenn es dann Wortwörtlich rollt, dann ist man sehr Stolz auf sein Ergebnis.

Da ich nicht Stricke und meine Frau auch nicht, (Eines der wenigen Dinge die wir nicht tun) nehme ich ein dünner Holzspiess mit dem ich normalerweise die Nadelprobe bei Kuchen mache.

Ich zeige das Drehen anhand einer kleinen Videosequenz und hoffe, dass ich Euch damit zeigen konnte wie ich sie im Handumdrehen fertig hatte. 🙂

Falls Ihr andere Methoden habt, dann bin ich wie immer sehr froh, wenn Ihr mir schreibt, wie es auch gemacht werden kann. Gebt mir doch einem Kommentar ab. Eure Erfahrung mit Fusilli oder vielleicht gibt es einen Interessanten Link zu diesem Thema.

Und Morgen auf diesem Blog

Ich zeige was aus den Fusilli fatto a mano geworden sind.

Herzlichen Dank

Buon Appetito

Euer

Roger


Hänchenschlegel – ausgebeint

Die Mexikanische Tortillas mit einer Füllung, so knackig, frisch und voller Leben haben mir einige Email`s beschert. Positive Rückmeldungen, das ich Schlegel verwendet habe. Ganze acht Anfragen in meiner Bekanntschaft, fragten mich nach einer Video-Dokumentation, wie ich die Füllung für die Tortillas zubereite.

Es ist mir eine Ehre, diesem Wunsch nach zu gehen.

Aus diesem Grund habe ich versucht ein Video zu drehen. Natürlich nicht in einer Hollywood – Manier, sondern einfach gehalten wie immer. Gedreht habe ich die Handgriffe am Schenkel mit meinem IPad und dem eigens produzierten Stativ.

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Da die Zubereitung eher Fettfrei sein sollte für meine Protein-Serie, zeige ich auch gleich das Garen im Schlauch-Beutel.

IPad_cooking_home

Viel Spass

Euer Roger


Hilfe meine Waage spinnt–sechstes Gericht

Abnehmen war nicht mein primäres Ziel mit meiner Serie. Klar ist es schön, wenn man sein Idealgewicht halten oder wieder erreichen kann. Bei mir ist nicht ein Übergewicht das Problem. Sicher habe ich ein kleiner (männlicher) Bauchansatz. Dafür habe ich natürlich viele Entschuldigungen. Ich bin Koch, trinke gerne ein Bier zum feinen Essen und bin nicht mehr zwanzig.:-)

Vorweg!

Heute gibt es Mexikanische Tortillas mit einer Füllung, so knackig, frisch und voller Leben.

Tortillas (20)

Zurück zur eigentlichen Absicht meiner „Protein-Kur“. Die Festtage habe soviel leckeres, herzhaftes und viele Kalorien mit sich gebracht. Es war eine schöne Zeit.
Nur ich fühlte mich ein wenig übersäuert, etwas träge und doch oft müde oder faul.

Es gibt jetzt natürlich viele Stimmen die sagen werden. „Das kommt nicht vom essen“. Meine Meinung und Erfahrung sagt jedoch genau das Gegenteil.
Mein Körper reagiert auf zu viel Zucker, Kohlenhydrate und Fett mit Trägheit, Lustlosigkeit, Konzentrationsschwäche und nicht oft auch mit Magen und Darmirritationen. Mir ist klar, jeder Mensch reagiert unterschiedlich. Das ist ja auch das Interessante am Menschen.

Ist Kohlenhydrat- Fett – und Zucker armes Essen erfolgreich?

Mein persönlicher Erfolg zeigte sich schon nach drei Tagen. Zum ersten „Hilfe meine Waage spinnt“ nicht mehr. 🙂 Ja klar, der Erfolg hält sich in Grenzen. Zwei Kilo weniger. Wichtiger ist die Wahrnehmung zu haben, dass ich mich geistig wacher fühle. Körperlich mit mehr Energie durchsetzt bin. Das aufstehen am Morgen geht etwas besser und schneller. Brauche auch nicht mehr so viel Koffein um in die Gänge zu kommen. 🙂

Ist es nicht an der Zeit, seine Ernährung umzustellen?

Ich bin ein Genussmensch, wie viele von Euch, denke ich. Geniesser sollen geniessen, mit Sicherheit aber nicht im Übermass! Nichts ist Gift, nur die Menge macht es aus. Mit meiner Blog Serie wollte ich nur aufzeigen, dass es lecker sein kann, mit weniger Fett aus zu kommen. Ohne Kohlenhydrate zu kochen, dabei den Zucker wegzulassen.
Ich halte das ganz einfach: Eine ausgewogene Mixtur an Kohlenhydrate, Fett, Eiweiss und Zucker.

Beispiel, ich vermeide Zucker wo es geht. Mit anderen Worten das Brioche bestreiche ich nicht mit einer heftigen Portion Nougataufstrich. Ein Butterhörnchen braucht nicht noch mehr Butter. Es schmeckt auch so. Pasta esse ich nicht mit Weissbrot, was ja klar ist. Im Grunde sind klassische Gerichte schon so optimal abgestimmt, das man nichts verändern muss. Ein Riz Casimir als Beispiel zeigt: Der Reis als Kohlenhydrat Lieferant. Das Hähnchenfleisch als Eiweissspender. Die leckere Currysauce bietet mit der Sahne das nötige Fett. Die Gewürze helfen der Verdauung. Gesundes geniessen Pur!?
Auch ein Burger würde in die Balance von Kohlenhydrat-Eiweiss-Fett passen, wenn die MC`s nicht überall Zucker, gehärtetes Fett und weiss Gott was drin hätten.

Stimmt die Balance – stimmt die Waage

Wenn ich Gerichte zusammenstelle für eine Speisekarte, dann nehme ich immer ein Eiweiss-Lieferant als Hauptkomponenten. Die Beilagen passe ich dem Eiweissgehalt an. Habe ich wenig Eiweiss im Gericht, dann reduziere ich auch die Kohlenhydrate. Werte das Gericht mit viel Gemüse auf.
Spaghetti Carbonara: Die Spaghetti – Kohlenhydrate. Der Speck – Fett. Die Sauce (wenn richtig zubereitet) – Eiweiss. Also braucht es eigentlich nur noch Vitamine und was passt besser dazu? Ein kleiner Salat. So gibt es viele Kombinationen die, wenn sie richtig und ursprünglich zubereitet werden die ideale Balance haben.

Hier gibt es natürlich nicht nur Buchstaben und Wörter die zu geniessen sind, sondern auch mein sechstes Gericht.

Mexikanische Tortillas gefüllt mit Pouletschenkelfleisch

Eine Premiere und Herausforderung war die Zubereitung der Tortillas ohne Maisstärke. (Kohlenhydrat)
Also widme ich mich zuerst mal den Tortillas. Das Rezept dafür habe ich abgeleitet. Brot ohne Kohlenhydrat.

Tortillas (ohne Kohlenhydrate)

Zutaten für 4 Personen

200 g Mandel
50 g Butter (lässt sich leider nicht ersetzten)
3 Eier
10 g Backpulver

Zubereitung

Die Butter lasse ich in einer Schüssel in der Mikrowelle zergehen.
Die geriebenen Mandeln mische ich mit dem Backpulver den Eiern und der Butter.

Tortillas (5)Ich schlage die Masse kurz und kräftig auf.

Tortillas (7)Auf einem Backpapier zeichne ich Ringe im Durchmesser von 20 cm auf.
Wende das Backpapier, damit sich die Zeichnung nicht auf die Tortillas abfärben.

Tortillas (9)Die Masse fülle ich in ein Spritzbeutel der mit einer Lochtülle bestückt ist. (Grösse Nr. 12)
Spritze nun die Masse ringförmig auf die Vorlage. Trage dabei die Masse nicht allzu dick auf.
Das ganze verschwindet nun für etwa 8 Minuten bei 180 Grad in den Ofen.

Tortillas (10)Die Tortillas nehme ich vom Backpapier und lasse sie etwas auskühlen.

Tortillas Füllung

Füllung

Zutaten für 4 Personen

1 Zwiebeln auch rote Zwiebeln hervorragend

¾ EL Kreuzkümmel

½ Honig

2 TL Meersalz

2 scharfe Paprika

4 Pouletschenkel

2 Tomaten

1 Bund Cipolotti

140 g Zucchetti

200 g saurer Halbrahm

1 Bund Koriander

Zubereitung

Das Gemüse mit der Zwiebel in feine Streifen schneiden.
Mit Honig und den Gewürzen marinieren. Auf die Seite stellen zum ziehen lassen.
Die Pouletschenkel auslösen und von den überflüssigen Fettpolstern befreien. In kleine Würfel schneiden.
Die Pouletwürfel mariniere ich mit meiner Mexikanische Gewürzmischung.

Die Mischung:
Salz, Chili- und Paprikapulver sowie Pfeffer und Knoblauch, etwas Rohrzucker, Ingwer, Koriander, Senfsaat, Thymian und Oregano

Eine Teflon beschichtete Pfanne erhitzen. (Da ohne Öl gebraten wird) Das marinierte Poulet darin anbraten. Nicht zu heiss, da sonst die Marinade verbrennt und bitter wird. Jedoch so lange, dass das Poulet durchgebraten ist.
Wenn dies der Fall ist, die Hitze kurz nach oben drehen und das marinierte Gemüse samt entstandener Flüssigkeit dazu geben. 1 Minute mit braten, schwenken und servieren. Es soll alles knackig, voller Farben auf den Tisch kommen.

Das Poulet kann auch im Schlauchbeutel gegart werden, mit und- oder Gemüse.

Die Zusammenführung

Die Tortillas sind nun bereit sich zu vereinen mit der köstlichen Füllung. Dazu habe ich noch ein Knoblauch-Crème Fraîche Dip serviert. Das kann man halten wie man möchte. Curry-Dip`s oder Dip`s mit Ketchup als Basis gefallen sehr.

Was für Dip`s kennt Ihr, die zu meinen Tortillas passen würde. Ich freue mich über viele Ideen, die ich in meine Rezeptsammlung aufnehmen könnte.

Un buen apetito

Euer
Roger

Impressionen

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