Heute, Montag ist wiedermal die schnelle Küche angesagt. Da kommt mir ein echter Schweizer gerade recht.
Arbeiter Cordon-bleu mit meinem schnellen Kartoffelsalat.
Aufgewachsen bin ich mit der Brühwurst aus der Schweiz. Der Servelat wie er in Zürich genannt wird, oder der Chlöpfer in Basel ist beinahe ein Schweizer Kulturgut. Der St.Gallerische Stumpen gehört auch zur Familie.
Ich möchte keine Bewertungen abgeben, wer die beste Brühwurst herstellt, die aus Rind-und Schweinefleisch, Rückenspeck und Schwarte besteht. Eis, Gewürze und Pökelsalz sind ebenfalls noch ein Bestandteil.
Wie wichtig der Servelat (Standardsprachlich gilt nur das Maskulinum „der Cervelat“ als richtig, umgangssprachlich wird in Anlehnung an „die Wurst“ jedoch vielfach auch der feminine Artikel verwendet) für die Schweiz ist, zeigte der Artikel von “foodaktuell” aus dem Jahre 2007 mit der èberschrift “Ist die Cervelatkrise abwendbar?“
Eine ganze Nation bangte damals um ihre Wurst. Aus Angst vor BSE lässt die EU diese Innereien nicht mehr als Lebensmittel zu. Weil die Schweiz ihr Lebensmittelrecht der EU angepasst hat, muss sie den Import von brasilianischen Rinderdärmen auch verbieten.
Der Cervelat ist vielseitig. Ob aufgespiesst über dem Feuer, oder als Wurstsalat mit Käse. Kalt gegessen mit Senf. Schmackhaft immer und überall.
Ich liebe die Zubereitung mit Käse und Speck. Hierzu Lande spricht man vom Arbeiter Cordon bleu. Dazu serviere ich etwas Kartoffelsalat.
Übrigens, der Kartoffelsalat in der Schweiz wird oft mit Mayonnaise angemacht. Ich mag ihn aber nicht so besonders. 🙁
Zuerst mal zum schnellen Kartoffelsalat.
Jedes mal, fast jedes mal, wenn ich Lust auf Kartoffelsalat habe, dann reicht die Zeit nicht dazu ihn fachgerecht herzustellen. Auch, wenn die Zeit nicht ausreicht, möchte ich jedoch nicht auf Kartoffelsalat verzichten. Dafür habe ich mein “schneller Kartoffelsalat” kreiert.
Schneller Kartoffelsalat
Zutaten für 4 Personen
400 g Kartoffeln geschält
400 g Rinderbrühe selbstgemachte
100 g Weissweinessig
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Essl. Schnittlauch
Salz und Pfeffer
Zubereitung
Die Rinderbrühe mit den gehackten Zwiebeln, Schnittlauch und dem Knoblauch zum kochen bringen.
Die Kartoffeln in Scheiben schneiden, etwa 4 mm dick.
Kartoffelscheiben in der Rinderbrühe mit dem Weissweinessig gar kochen.
Die gekochten Kartoffel in eine Auflaufform giessen und sofort abkühlen.
Das mache ich im Kühlschrank. Der Kühlschrank reguliert den Wärmeeinfluss. Im Winter kann man den Kartoffelsalat auch draussen abkühlen lassen.
Den Salat noch abschmecken mit Schnittlauch, Salz und Pfeffer
Arbeiter Cordon-bleue
Zutaten für 4 Personen
4 Cervelat
100 g Emmentaler
12 Scheiben gerauchter Bauernspeck
Zubereitung
Die Cervelat zuerst schälen, also vom Rinderdarm befreien.
Der länge nach eine Tasche einschneiden.
Der Emmentaler in 6x3x1 cm grosse Stücke schneiden.
Die Tasche im Cervelat damit füllen.
Mit Speck umhüllen, so das der Käse richtig eingepackt ist und nicht austreten kann.
In wenig Rapsöl rundherum kross anbraten.
Serviervorschlag
Ich serviere immer etwas Blattsalat dazu. Oft schnipple ich noch Gurke, Karotte und Petersilie rein. Schmecke den Salat nur mit Olivenöl, Zitronensaft, Meersalz und Pfeffer aus der Mühle ab. Richte den Blattsalat auf einem Teller an und obenauf kommt der schnelle Kartoffelsalat. Der Cervelat halbiere ich nur aus dekorativen Gründen.
Etwas feiner Senf dazu und der Schweizer ist Glücklich. Noch ein einheimische Bier dazu und die Welt ist in Ordnung.
En guetä wünscht eu
dä
Roger
Impressionen
9 Gedanken zu “Cervelat – en ächtä Schwiizer”