Unter einer Pizza verstehe ich eigentlich ein belegtes Fladenbrot, dass mit südländischen Zutaten und Mozzarella im Ofen gebacken wird.
Wie kommt es, dass ich gerade ein Klassiker so missbrauche?
Die Geschichte ist ganz einfach. Unsere Nachbarin und Freundin meiner Frau versorgt uns mit Gemüse, Salat und Früchten aus ihrem Garten. Jeder der ein eigener Garten besitzt, weiss zu gut, dass man oft nicht hinterher kommt mit essen. Das heisst, die Natur gedeiht schneller, als man die Köstlichkeiten zubereiten und essen kann.
So geschah es, dass eine grosse Zucchetti, den Weg in unsere Küche gefunden hat.
Was mache ich mit dem Ding. Ich persönlich mag die Zucchetti unheimlich gerne, wenn sie in Scheiben geschnitten wird und mit Salz, Pfeffer, Kräuter und etwas Olivenöl mariniert wird. Nach dem einwirken der Gewürze einfach nur in etwas Öl und Butter anbraten und fertig ist.
Als Salat, roh, sehr dünn aufgeschnitten mundet sie uns ebenfalls. Vielleicht auch als Piccata mit einer knusprigen Käsekruste. Als Spaghettivariante mit den Cherrytomaten aus dem Garten, oh wie lecker.
Es gibt Zeiten, da bin sehr ausgelaugt, was den Ideenreichtum anbelangt und da kommen meine Lieblinge in Spiel. Ich frage so einfach in die Runde, was der Wunsch wäre, heute zu speisen. 🙂 Die grössere Tochter kennt nur Birchermüesli. 🙂 Nein echt wahr, sie würde wohl jeden Tag das Müesli essen. Ab und zu möchte sie auch eine türkische Linsensuppe mit Pilav-Reis, dann ist der Papa schön aus dem Schneider und kann seine Füsse hoch lagern. 🙂
Damit es nicht immer die gleichen Köstlichkeiten bei uns zu essen gibt, starte ich dann eine kommunikative Hilfeaktion. Ich zähle einige Menüvorschläge auf und dann kommt die Wunschliste langsam zusammen.
Dieses mal wurde von unserer Tochter “Pizza” gewünscht. Da aber meine Frau nicht so auf Pizza steht und ich vor einer Zucchetti stehe, kam mir die Idee, dass ich die klassische Pizza mal etwas verunstalten könnte. 🙂
Zum Schluss muss ich gestehen es war keine Verunstaltung, sonder eine Bereicherung.
Was war die Bereicherung?
Zucchetti-Pizza mit Cherry – Tomaten, *Kaminwurzerl und Mozzarella.
Zutaten für 4 2 Personen
16 grosse Scheiben Zucchetti
8 strauchgereifte Cherry-Tomaten
80 g Mozzarella
2 Kaminwurzerl aus dem Tirol (extra scharf)
Für die Kinder habe ich Minipic genommen.
2 Essl. Knoblauchöl oder Olivenöl
1 Tl getrockneter Oregano
Salz und Pfeffer
Zubereitung
Die Zucchetti gut waschen und in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Die Scheiben roh auf ein geöltes Backblech geben.
Die Zucchetti salzen, pfeffern und mit Oregano bestreuen.
Die Cherry-Tomaten in Scheiben schneiden und je zwei davon auf die Zucchtti legen.
Die Kaminwurzerl in kleine Rädchen schneiden und ebenfalls auf die Zucchettischeiben legen.
Basilikum darauf und zum Schluss der gerieben Mozzarella darüber streuen.
Es dürfen auch ruhig Mozzarella – Scheiben sein.
Im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad für ca. 10-15 Minuten sichtbacken.
* Kaminwurzerl
Kaminwurerl sind eine typisch österreichische Wurstspezialität aus Schweinefleisch und kernigem Speck. Die raffiniert abgestimmte Mischung edler Gewürze, gepaart mit perfekter Reifung, sorgt für eine kräftig-würzige und markante Rohwurst-Geschmacksnote.
Da ein sehr grosser Hunger in der Luft lag und ich merkte, dass dieses Rezept nicht wirklich satt macht in der Grössenordnung, habe ich das doppelte zubereitet. Vorsichtshalber noch die übrig gebliebenen Reisnudeln mit Eiern gebraten. Also gebratene Reisnudeln dazu.
Zum Schluss erkannten wir, dass 8 Mini-Zucchetti-Pizza pro Person reichen zum Mittagessen.
Es gab nicht mal eine Diskussion, dass das aber keine Pizza ist und es kam auch gut an. Papa sehr zufrieden, die nötige Portion Gemüse auch wieder verabreichen können.
Rundum, einfach gut. 🙂
Euer Roger
3 Gedanken zu “Zucchetti-Pizza mit Cherry – Tomaten, Kaminwurzerl und Mozzarella.”