Heute war es wieder so weit. Der Dreikönigstag oder “Heilige Drei Könige. In der Schweiz hegen wir die Tradition ein Gebäck namens Dreikönigskuchen zu backen. Vor allem für die Kinder ist dieser Brauch interessant. Da der Dreikönigskuchen ein Geheimnis in sich trägt. Ein Plastikkönig, der in ein der sieben Brote versteckt wird, gilt es zu treffen. Die sieben Hefegebäcke werden aneinander gefügt und als ganzes gebacken. Jeder in der Familie darf nun ein Stück davon nehmen und hoffen, dass er den König erwischt und damit der König im Hause ist, für ein Tag. Üblicherweise darf die Person auch eine Krone tragen.
Die Geschichte hinter dem Dreikönigstag.
Eigentlich wird am 6. Januar das Fest der Erscheinung und Offenbarwerden gefeiert. Zu Griechisch “Epiphanias”.
Die Göttlichkeit von Jesus wird an diesem Tag gefeiert. Im 4. Jahrhundert wurde die Namensgebung “Dreikönigstag” erstmal erwähnt.
In einigen Länder dieser Erde findet am 6. Januar der Tag der Bescherung statt. Also nicht wie bei uns am 24. oder 25. Dezember.
In Spanien oder Russland wird am 6. Januar Weihnachten gefeiert.
In den orthodoxen Ländern wird nach dem Lulianischen Kalender gerechnet und nicht nach dem Gregorianischen. In Russland kommt “Väterchen Frost und nicht der Weihnachtsmann und das auch am 6. Januar, nicht wie bei uns.
Die Geburt Jesus feierte man früher auch am 6. Januar und nicht wie bei uns an Weihnachten. Die
Früher feierte man am 6. Januar die Geburt Jesus und die Anbetung der “Weisen aus dem Morgenland”. Die ältesten Überlieferungen über die Begehung dieses Festes stammen aus dem Jahr 336.
Ende des 4. Jahrhunderts wurden die Feste voneinander getrennt.
Am 25. Dezember die Geburt Jesus und am 6. Januar die Heiligen Drei Könige.
Die Geschichte der Heiligen Drei Könige nimmt Bezug auf die drei Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern zu dem Stall folgten, in dem Jesus geboren wurde. Sie waren die ersten Heiden, die die Göttlichkeit Jesu erkannten, indem sie vor ihm niederknieten und ihm kostbare Geschenke überreichten. Im Matthäus-Evangelium steht dazu: “Weise, Magier oder Sterndeuter kamen aus dem Morgenland, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen.” und “Und siehe, der Stern den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis dass er kam und stand oben über, wo das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria seiner Mutter, und fielen nieder und beteten und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Durch das Gold wird Jesus mit dem kostbarsten Gut beschenkt und geehrt. Myrrhe symbolisiert das Mensch sein und das (spätere) Leiden Jesus, Weihrauch steht für seine Göttlichkeit.
Caspar, Melchior und Balthasar hiessen nicht immer so.
Im 6. Jahrhundert hiessen sie noch Appelius, Amerius und Damascus. Die heutigen Namen erhielten sie erst im 8. Jahrhundert.
Ebenfalls im 8. Jahrhundert wurden sie als Könige bezeichnet. Vorher sprach man von Magiern, Weisen oder Sterndeutern.
Ab dem 12. Jahrhundert wird einer der drei Weisen mit schwarzer Hautfarbe dargestellt.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich noch weitere Symbole, die auf die Zahl Drei Bezug nehmen, zum Beispiel sollen die Könige aus drei verschiedenen Kontinenten kommen und entsprechend drei verschiedene Hautfarben haben oder die drei biblischen Stämme und Nachkommen der Söhne Noahs (Semiten, Chamiten und Japhetiten) symbolisieren.
Anfangs wurden die Heiligen Drei Könige als Jüngling, Mann und Greis abgebildet und sollten so das Lebensalter demonstrieren.
Heute wird auf Bildern meistens Caspar als Myrrhe überreichender Afrikaner abgebildet, Melchior hat europäische Gesichtszüger und schenkt Gold, und Balthasar bringt Weihrauch und ist asiatischer Herkunft.
Übrigens kommt auch die Bezeichnung des Kasperl im (Kinder-) Theater vom Caspar der Heiligen Drei Könige. Er war bei den Drei-Königs-Spielen oft als etwas komische Gestalt dargestellt worden und hatte es so zu großer Beliebtheit beim Volk gebracht.
Die Heiligen Drei Könige (die übrigens nie förmlich heilig gesprochen wurden) sind Schutzpatrone der Reisenden und Gastwirte, Spielkartenhersteller und Kürschner, außerdem halten sie das Böse fern von Häusern und Ställen.
Nun lasse ich die Geschichte mal Geschichte sein und möchte hier auf meinem Blog das Rezept präsentieren.
Eigentlich habe ich den Drei Königskuchen schon am Sonntag Morgen gebacken. Die erste Backübung ging aber in die Hose, wie man so schön sagt, wenn was nicht geklappt hat.
Der Grund liegt vermutlich darin, dass ich am Vorabend etwas zu lange wach war.
Am Samstagabend hatten wir Freundinen von meiner Frau auf Besuch. Ich durfte auch an diesem Abend in der Küche zaubern. Wir haben köstlich gegessen und getrunken. Es kann sein, dass ich ein Bier zu viel erwischt habe, denn nach drei Stunden Schlaf stand ich völlig neben den Schuhen.
Backe niemals, wenn Du neben den Schuhen stehst! 🙂
Meine liebe Frau hatte das Kommando am Sonntag Morgen übernehmen müssen um das Frühstück zu machen. Das einzige was ich gemacht habe, war der Dreikönigskuchen. Oh Schreck, wirklich neben den Schuhen. Ich habe die Butter vergessen im Gebäck. Der Hefeteig zu kurz gehen lassen. Das Resultat kommentiere ich hier nicht.
Die Lösung war einfach, 1 Stunde Mittagsschlaf. Diese Lösung hat auch geholfen.
Zuerst mal das Rezept und bitte vergesst die Butter nicht! 🙂
Dreikönigskuchen
Zutaten
500 g Mehl
60 g Butter 🙂
3 dl Milch
20 g Frischhefe
1 Zitrone (1/2 Zitronenabrieb)
30 g Sultaninen
10 g Mandelblättchen
7 g Salz
45 g Zucker
1 Ei
Zubereitung
Das Mehl, Zitronenabrieb, Salz in einer Schüssel vermengen.
Die Milch auf 40 Grad erhitzen, die Hefe, Zucker und die Butter dazu geben und auflösen lassen.
Sultaninen und die Milchmischung zu dem Mehl geben und kräftig für 10 Minuten durchkneten.
8 Portionen von je ca. 120 g abwägen.
Die Kugeln aufschleifen, dabei eine ganze Mandel als König in eine der Kugeln stecken. (Ich möchte kein Plastik in meinem Gebäck) Eine Kugel auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, die anderen Kugeln gleichmässig darum herum verteilen, zugedeckt bei Raumtemperatur nochmals ca. 30 Min. aufgehen lassen. Mit Ei bestreichen, verzieren mit Mandelblätter.
Für 30 Minuten in der unteren Hälfte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens backen.
Herausnehmen, auf einem Gitter auskühlen.
Wer wird wohl der König oder die Königin?
Wir lassen und überraschen und geniessen das feine Hefegebäck.
Übrigens ich darf erst am Schluss ein Stück aussuchen. Es könnte ja sein, dass ich weiss wo die Mandel (König) ist.
Wie ich meiner Tochter immer sage: Ich bin sowieso der König, meine liebe Frau die Königin und die Wonneproppen unsere Prinzen und Prinzessinnen.
Königliche Grüsse
Euer
Roger
16 Gedanken zu “Drei Könige – königliches Gebäck”