Nach einem lieben Kommentar und nach sehr, sehr langem warten kommt nun die Beschreibung, wie ich meine Erdbeeren in die Winterpause zwinge, ohne das sie vom Speiseplan verschwinden.
Der lieben Susanne habe ich ein ausführliches Rezept versprochen.
Bei der Zubereitung wurde mir jedoch klar, dass es eigentlich gar kein ausführliches Rezept dazu gibt.
Es ist eines deren Zubereitungsart, die aus dem Handgelenk gemeistert werden.
Trotzdem möchte ich mit ein paar Zeilen, zeigen wie sich Erdbeeren in wunderbare, knusprige Nascherei verwandeln.
Der Hintergrund ist relativ einfach beschrieben. Wir wohnen auf dem Land. Wirklich auf dem Land. 🙂 Alles ist in der freien Natur erhältlich. Ein Natursupermarkt!
Die Köstlichkeiten sind in so grossen Mengen vorhanden, dass wir nicht alles verspeisen können. Also müssen sie eingelegt, getrocknet usw. werden. Dieses Luxusproblem kennt Ihr sicher selber auch.
Es kann auch sein, dass ich mitte Dezember Lust auf Erdbeeren kriege. Ja ich bin ein wenig komisch, aber so bin ich eben. Immer Lust auf Dinge, die jetzt nicht gerade angesagt sind.
Also, ich wäre nicht ich, wenn ich auch für solche Gelüste eine Lösung hätte.
sonnengereifte Tomaten, herzhafte Äpfel, knackige Bohnen und vieles, vieles mehr habe ich eingemacht, damit meine Lust am “Nicht-Saisonalen” stillen kann.
Natürlich habe ich auch Erdbeeren in den Tiefkühler geschmissen um im Winter nicht darauf verzichten zu müssen. 🙂
Nur war das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Kein Geschmack mehr, sehr wässerig und etwas pflüderig. (Schwammig)
Ich wollte Erdbeergeschmack, einfach nur den Geschmack der Erdbeere.
Also dachte ich an Morcheln. Frische Morcheln sind ja super in Ordnung, aber getrocknete sind sowas von intensiv…
Dieser Geschmack muss man doch irgendwie auch aus der Erdbeere kriegen, nicht wahr?
Also habe ich einfach die letzten Erdbeeren gepflückt aus unseren Hängetöpfen.
Eines muss ich jedoch gestehen, gross und saftig waren die letzten heimischen Terrassen-Erdbeeren nicht mehr, aber den Geschmackstest haben sie bestanden.
Nun verletze ich eine Regel meiner geliebten Frau: Alles waschen, was aus dem Garten, sprich vom Markt kommt. Jedoch bin ich bei gewissen Lebensmittel der festen Überzeugung, dass man sie nicht waschen darf. Pilze und eben Beeren, sowie Kräuter. ABER das ist nur meine Meinung. 🙂
Ich habe sie gut begutachtet und mit einem feinen Pinsel sauber gepinselt. Von der grünen Fliege befreit und in etwa drei Millimeter dicke Scheiben geschnitten.
Ein Backblech mit Backpapier belegt und die Scheiben darauf gleichmässig verteilt.
Mit Puderzucker bestreut, ihnen etwas ruhe gegönnt, damit das Wasser aus den Beeren gezogen wird. Dadurch wird der Geschmack etwas intensiver. Es ist eine Art Marinade. Dieses marinieren dauert etwa 3 Stunden.
Danach im Ofen bei 80 Grad für 6 Stunden trocknen.
Je nach Ofen kann dies weniger oder länger dauern.
Vom Backpapier lösen und ab in die Guetzli-Büchse. (Keksdose, oh dieses Schwiizerdütsch)
Nun können die Erdbeeren verwendet werden, wenn man Lust darauf hat. Zum Beispiel ich nehme etwas Erdbeermarmelade und etwas Wasser und die getrockneten Erdbeeren koche das ganze auf und lasse es einige Minuten ziehen. Zwei bis drei Kugel Vanilleeis und viel geschlagene Sahne. Die Erdbeeren darüber und ab in den Mund…
Wünsche Euch En guete
Euer Roger
5 Gedanken zu “Getrocknete Erdbeeren- der süsse Sommer auch im Winter”