Die perfekte Rösti

Oft ist das Einfachste das schwerste!

Ein toller Kommentar von Karin hat mich dazu gebracht mich einmal der geraffelten Kartoffel zu widmen.

Die perfekte Rösti nämlich.

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Es bringt mich immer wieder zum Erstaunen, wie wenige KöchInnen es schaffen eine richtige, gute Rösti auf den Tisch zu bringen.

Zwei Varianten kriegt man in Restaurants, entweder eine trockene Frisbiescheibe oder ein gebratener Kartoffelstock.
Eigentlich sollte es keine Hexerei sein ein paar geraffelte Kartoffeln zu braten.

Nur stellt sich hier die Frage, rohe Kartoffeln, oder doch gekochte? Was für eine Sorte von Kartoffeln? Welche Pfanne ist geeignet? Beschichtet oder Gusseisen? Was für ein Fettstoff?

Viele Kleinigkeiten richtig angewandt bescheren uns eine perfekte Rösti, die aussen herrlich knusprig, innen gekonnt kompakt und saftig. Der Geschmack ist angenehm nussig, sie ist leicht und nicht fettig.

Es gibt zwei Arten eine perfekte Rösti zu braten.

Die eine, nicht die meine, ist eine Rösti aus rohen Kartoffeln. Dazu nimmt man eine Gusseisenpfanne.
Ich liebe es mit Gusseisenpfannen zu kochen. Brauche jedoch auch Teflonpfannen. Die eine die ich besitze ist schon 3 Jahre alt und ist sehr gut eingebrannt. Die bevorzugt die gleiche Pflege wie die Gusseisen.

Gut gepflegte Gusseisenpfannen werden NIE mit Spülmittel oder selten mit Wasser gereinigt. Hört sich ziemlich schweinisch und unhygienisch an, ist es aber nicht. Sie wird ja immer grosser Hitze ausgesetzt und alles was lebt (Bakterien) werden restlos vernichtet.

Wie pflegt man solch eine Pfanne?

Gusseisenpfanne

Auf der Suche nach einer richtigen Gusseisenpfanne bin ich von Brockenstuben (http://de.m.wikipedia.org/wiki/Brockenhaus) zu Brockenstuben gelaufen und auch fündig geworden.
Diese Pfanne habe ich für ein paar Swiss-Fränkli ergatern können. Bin nach Hause und habe sie gleich mit Salz ausgebrannt. Etwa dreiviertel wird die Pfanne mit Salz gefüllt und etwa eine halbe Stunde auf mittlerer Hitze ausgebrannt.

Das Salz reinigt die Pfanne und schliesst die mikroskopischen Unebenheiten im Eisen. Am Schluss wird die Pfanne nur mit einem Küchenpapier ausgerieben. Fortan wird die Pfanne immer nur mit Küchenpapier nach dem Gebrauch einfach gut ausgerieben.

Bei einer solchen Pflege kann man jede Teflonpfanne vergessen. 🙂

Nun aber zurück zur perfekten Rösti.

Die Kartoffelsorte, der Stärkegehalt entscheidet.

Ich behaupte, dass die Sorte matchentscheidend ist für eine perfekte Rösti.
Je nach Jahreszeit verwende ich mehlig kochende.

Lady Felicia

(Erntezeit Juni/Lagerung bis Januar),

Lady Felicia

Agata

(Erntezeit Mai/Lagerung bis September),

agata

Victoria

(Erntezeit September/Lagerung bis Juni)

Victoria

Wichtig ist der Stärke­gehalt:

«Er liegt zwischen 14 und 15 Prozent.» Gemessen wird dies in dem man darauf schaut, dass die Kartoffeln, wenn man sie durchschneidet, nicht gleich anlaufen und keinen (nicht ganz leicht zu erkennenden) Rotstich bekommt.

Fragt euren Händler einfach nach stärkehaltigen, mehlig kochenden Kartoffeln. Perfekt wäre es, wenn man beim Bauern „Lagerkartoffeln“ bekommen würde. Dabei hilft der Bauer auch sehr gerne aus mit hilfreichen Informationen über die Kartoffeln.

Weiter kann man und das mache ich im Geschäft so, dass ich die perfekte Kartoffel in grösseren Mengen einkaufe. Sie koche, schäle und lose einfriere. Lose heisst, die Kartoffelspäne auf ein Backpapier, nicht zu dicht ausstreue und dann gefriere. Im gefrorenen Zustand in Gefrierbeutel einpacke. In der Zeit wo die guten Kartoffeln rar sind, greife ich zu meinen TK-Spänen zurück und die Rösti gelingt auch in dieser Zeit perfekt.

Rohe oder gekochte Kartoffeln?

Die einen schwören auf rohe, frisch geraffelte und mehlig kochende Kartoffeln, eine Gasflamme und eine Gusseisenpfanne mit Schweinefett und Salz.

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Ich arbeite auf einem Elektroherd. Lasse die Kartoffeln schon am Vortag ungeschält im Dampf sieden. Stelle sie über Nacht in den Kühlschrank, schäle sie erst am Morgen des nächsten Tages.

IMG_4706Geraffelt werden die Knollen erst kurz vor dem Braten. Die Garstufe muss bei 3/4 sein. Also noch ein guter Biss aufweisen. Lieber etwas zu wenig gekocht, als zu weich.

Was für ein Fettstoff?

Butter, Schweineschmalz oder Oel?
Auch da gibt es verschiedene Ansichten. Die einen nehmen ein Gemisch aus Rapsöl und Butter, die anderen nehmen Schweineschmalz und ich verwende ausgelassene Butter.

IMG_4712Der Grund liegt auf der Hand. Es gibt nichts besseres als eine Butterrösti. Da jedoch reine Butter zu schnell verbrennt und dann bitter wird, nehme ich eingesottene Butter. Diese ist höher erhitzbar und der Buttergeschmack bleibt nicht fern.

Die wichtigste Zutat

Sich Zeit zu nehmen. Ein Gefühl für die Kartoffeln zu entwickeln. Die traditionellen Rezepte, die schon die Grossmütter verwendet haben, in Ehren zu halten. Und falls man kein solches kennt? Dann bleibt nur noch eines: üben, üben, üben.

Dazu ein kleines Video, viel Spass

Euer

Roger

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Geklärte Butter

Bratbutter Butterschmalz oder geklärte Butter

Geklärte Butter, die Butter, die unverzichtbar ist, wenn eine Holländische Sauce entstehen soll. Auch die Pommes Anna braucht diese Butter um gar zu werden.
Bratbutter, die Butter, die unverzichtbar ist, wenn was gebraten wird mit höherer Hitze (bis 180 C) und dabei man der Geschmack der Butter nicht missen möchte.

Geklärte Butter

Die geklärte Butter sprich Bratbutter kennt man auch als Butterschmalz oder eingesottene Butter.

Wenn reine Butter eingekocht wird, verdunstet das Wasser und das Milcheiweiss wird als Schaum an der Oberfläche gebündelt.
Was übrig bleibt ist über 90% Milchfett mit Geschmack der Butter.

Die reine Butter verträgt hohe Hitze nicht so leicht. Schon bei 130 Grad fängt sie an zu verbrennen.
Geklärte Butter schafft schon mal eine Temperatur von 180 Grad.

Auch bei der Haltbarkeit gewinnt die Bratbutter an Zeit. Durch den Entzug des Milcheiweisses ist sie länger haltbar, als reine Butter.

Die Butter

Eine gesunde, glückliche, nicht Hochleistungs-Kuh gibt in etwa ca. 20-30 Liter pro Tag.
Genau diese Menge an Milch braucht es um 1 Kilo Butter davon zu bekommen.

Die Butter, ein sehr umweltfreundliches Produkt. Einfach in der Herstellung. Es braucht nur Rahm, (Sahne) also Milchfett und schon hat man ein wohlschmeckendes, streichfähiges Fett. Keine Emulgatoren, Farbstoffe oder Stabilisatoren. Einfach nur pure, herrliche Natur.

Die Butter ist ein ausgewogenes Fett. Sie enthält eine Vielfalt an ungesättigten und gesättigten Fettsäuren. Das Vitamin D, zuständig, dass der Körper das Kalzium in den Knochen einlagern kann liefert die Butter ebenfalls.

Eigentlich muss ich hier die Butter nicht schön reden. Ich könnte niemals ohne Butter kochen oder backen. Tatsache ist, dass der Geschmack einfach unvergleichlich ist.

Macht Butter uns eigentlich Dick?

JA mit Sicherheit. Wenn man 300 Butter pro Tag konsumieren würde, dann wäre der Grundumsatz an Kalorien erreicht.

Die Butter hat 742 kcal pro 100 g.

Die Becel Diät Margarine hat 900 kcal pro 100 g.

Da muss ich hinter vorgehaltener Hand schon ein wenig kichern zum Wohl der Butter.

Was kann man alles herstellen aus der coolen Butter?
Butterskulpturen, oder damit backen und kochen, auch in der Kosmetik hält die Butter Einzug. Sogar als Sprichwort ist die Butter präsent.

Alles in Butter?

Quelle http://de.m.wikipedia.org/wiki/Butter#Sprachliches

Alles in Butter ist eine Redewendung und bedeutet etwa: Alles in Ordnung. Sie stammt aus dem alten Venedig, welches Umschlagplatz für u.a. damals teures Glas und Essgeschirr war, das in Kutschen über die Alpen transportiert wurde. Damit es nicht zerbrach, wurde es in warme, flüssige Butter eingelegt. Die Butter verfestigte sich, als sie abkühlte und schützte so das zerbrechliche Gut. Am Zielort angekommen, wurde die Butter wieder verflüssigt und abgegossen.

Wie Bratbutter aus der Butter hergestellt wird zeige ich Euch gerne im Folgenden Video.

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Viel Spass beim luegä…

Euer
Roger