Plunder – Dänisch Skandinavisch

Das göttliche Gebäck, köstlich und unbeschreiblich. Der Dänische Plunder wird heutzutage leider viel zu selten, hochqualitativ hergestellt. In manch Bäckereien findet man die Köstlichkeit noch, die mit viel Liebe hergestellt wird.

Etwas aufwendig in der Zubereitung, aber wenn Liebe im Spiel ist, kann der Aufwand nicht zu gross sein. 🙂

Um die „Grundlagen der Küche“ nicht ganz aus den Augen zu verlieren, zeige ich Euch, wie ich mit viel Liebe „Dänische Plunder“ backe.

Die Zubereitung zeige ich Euch gerne wie oft in einem kleinen Filmchen. Viel Spass beim nach backen.

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Dänischer Plunder

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Zutaten für 10 Plunder

Plunderteig

310 g Mehl Typ 405
35 g Butter
35 g Zucker
3 g Salz
1 Ei
21 g Hefe
120 g Milch

Butterziegel

150 g Butter
30 g Mehl

Zubereitung

Die Milch leicht erwärmen und die Hefe, Zucker und Butter darin auflösen.
Mehl, Salz, Ei und das Milchgemisch in einer Schüssel zu einem zarten Teig kneten.
Zu einer straffen Kugel aufschleifen und bei Zimmertemperatur auf das doppelte Volumen aufgehen lassen.

Für den Butterziegel, das Mehl mit der Butter gut vermengen und in einer Klarsichtfolie zu einer Platte formen in der Grösse von 9×9 cm und etwas 1 cm dick.

Der aufgegangene Hefeteig nun ohne nochmals zu kneten auf die doppelte Grösse des Butterziegels ausrollen, in der Dicke von ca. 1 cm.

Der Butterziegel aus der Folie nehmen und in die Mitte des Hefeteiges legen. Von allen vier Seiten in die Mitte einschlagen. (Einpacken) Die Enden gut verschliessen, damit keine Butter austreten kann beim ausrollen.

Vorsicht nun der Plunderteig in die Länge ausrollen. Das Mehl auf der Oberfläche abstauben und eine „einfache Tour“ geben. Das heisst der Teig 1/3 einfalten und der andere Teil darüber legen, leicht andrücken und für 30 Minuten kalt stellen.

Danach eine weitere Tour geben und zwar eine „doppelte Tour“. Da wird der Teig wieder in die Länge ausgerollt und vom Mehl befreit. Der obere Teil des Teiges bis in die Mitte einschlagen. Der untere Teil ebenfalls bis in die Mitte einschlagen und das ganze übereinander falten.

Für weitere 30 Minuten kalt stellen.

Herausnehmen und auf etwa 4 mm Dicke ausrollen zu einem Rechteck.
Mit einem Pizzaroller Vierecke von 10×10 cm ausschneiden.

Die Rechtecke mit etwas Wasser bepinseln und alle vier Ecken in die Mitte, zentriert Einfalten. Leicht andrücken.

Die Füllcrème

Zutaten für 10 Plunder

150 g Milch

1/2 Vanilleschote ausgekratzt

2 Eigelb

12 g Maizena

30 g Zucker

Zubereitung

Die Milch und die Vanille aufkochen.
Maizena, Zucker und Eigelb gut verrühren.
Die Heisse Milch zum Maizenagemisch giessen. Aufrühren und zurück in die Pfanne.
Auf dem Herd gut abkochen und durch ein feines Sieb treiben.
Zugedeckt kühl stellen, damit sich keine Haut bilden kann.

Die Zusammenführung

Die abgekühlte Crème in ein Spritzbeutel füllen, der mit einer glatten Tülle bestückt ist und in die Mitte der Plunder spritzen. Etwa ein gehäufter Esslöffel voll.
240 g Dosenabrikosen gut abtropfen und mit Küchenpapier abtrocknen. Diese auf die Crème legen und leicht andrücken.

Zugedeckt nochmals 20 Minuten aufgehen lassen.

Den Plunderrand mit Eistreiche bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad für ca. 20 Minuten backen. Wie immer sichtbacken.

Wenn die Plunder schön goldgelb kross gebacken sind aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen.

Danach die Aprikosen mit einer Fruchtglasur oder Aprikosenmarmelade bestreichen, damit sie schön glänzen und länger haltbar sind. Den Rand kann man mit Fondant bestreichen, oder wie im gezeigten Fall mit Staubzucker bepudern.

Danach gilt eigentlich nur noch „reinbeissen“ und mit einem feinen Tee oder Kaffee geniessen.

Gutes gelingen.

Euer

Roger


Grundlagen der Küche – Teil 4

Im heutigen Teil der Reihe „Grundlagen der Küche“ wird es einfach und unspektakulär.

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Die Grundlagen in der Küche werden oft nicht mit viel „wau“ überschüttet. Grundlegend sind sie trotzdem und ohne die Grundlagen gäbe es keine fantastischen Kreationen in der Küche.

Nehmen wir mal eine Trüffelsauce, die Grundlage dafür sind ausgekochte Kalbsknochen mit etwas Gemüse, Wein und Tomatenpürée. Was aber daraus gemacht wird ist massgebend und kann sehr beeindruckend werden.

Seit Jahren begleitet mich immer wieder ein Rezept das aus Mehl, Butter, Salz und Wasser besteht. Unspektakulär eben. Einfacher geht es wohl kaum.

Ich schreibe hier über ein Teig der sanft in den Händen gerieben wird. Zart und buttrig ist er. Dieser Teig ist nicht einfach ein Teig, denn er ist die tragende Kraft für Pasteten und auch einer berühmten Französin, der Quiche.

Viele Teige gibt es, die einen sind feinblättrig und voller Buttergeschmack und andere sind hauchdünn, dass man dadurch die Zeitung lesen kann. Wiederum gibt es mürbe Teige und beinahe glasklare Ummantelungen. Solche die sehr zuckrig sind und eben der meine, den ich heute hier zeigen möchte.

Der geriebene Teig

Zutaten für 1 Tortenblech 26 cm

150 g Mehl
75 g Butter
0,3 g Salz
50 g Wasser

Zubereitung

Mehl auf die Teigfläche sieben. Butter in Flocken beigeben. Mehl und Butter von Hand miteinander zerreiben, bis sich eine feinkrümelige Masse bildet. Krümelig heisst, die Masse soll aussehen wie geriebener Parmesan. Damit einen Kranz formen, das Wasser mit dem darin aufgelösten Salz zugeben und von der Mitte aus rasch zu einem Teig verarbeiten. Vorsicht: Nicht zu lange kneten, sonst wird der Teig zäh. Den Teig am Vorabend der Weiterverarbeitung zubereiten oder mindestens 2-3 Stunden kühl ruhen lassen.

Der Teig wird für die Herstellung von Kuchen, Pasteten, Krapfen, Törtchen, Osterfladen, Griesskuchen etc. verwendet. Der Teig lässt sich mehrere Tage aufbewahren, wenn er in ein Tuch gewickelt wird und im Kühlschrank gelagert wird.

Leider keine der erwähnten Zubereitungen werde ich Euch zeigen. Dafür was schmackhaftes aus der Schweiz. Wir fahren heute mal in den Kanton Bern um zu sehen wie so ein „Zwiebelkuchen“ schmeckt.

Damit wir nicht nur wissen wie sie schmeckt, werde ich mich ganz langsam an die Arbeit machen. Warum ganz langsam? Man witzelt in der Schweiz über die Berner, sie seien langsam.

„Nume nid gschprängt“

Ich lasse das mal lieber, es gibt genügend Witze über die Geschwindigkeit der Berner. Gar kein Witz ist die „Böllä Zibele Wähe“.

Berner Böllä Zibele Wähe

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Zutaten für 1 Kuchenblech 26 cm

275 g geriebener Teig

450 g gehackte Zwiebeln
40 g Butter

250 g Sauerrahm
75 g Reibkäse
125 g Eier
Salz, Pfeffer, Paprika

Zubereitung

Die Zwiebeln, tränenlos hacken.
Butter in einer Kasserolle erhitzen.
Zwiebeln darin für 10 Minuten auf kleinem Feuer dünsten. Dies ist sehr wichtig, damit die Zwiebelsäure komplett verdampft und die Wähe keine übel riechende Nachwirkungen mit sich bringt.
Nach dem dünsten die Zwiebeln auskühlen lassen.

Für den Guss

Eier, Gewürze, Sauerrahm und Reibkäse gut durchmixen.

Die Wähe

Der geriebene Teig auf ca. 32 cm runde Grösse ausrollen.
Das Kuchenblech ausbuttern und mehlieren.
Den Teig einlegen und ein schöner Teigrand formen.
Mit einer Gabel einstechen, damit sich der Boden nicht hebt beim backen.
(Roger gibt noch etwas Semmelbrösel auf den Teigboden)
Die ausgekühlten Zwiebeln auf dem Teigboden verteilen.
Mit dem Guss auffüllen.
Die Bölla Zibele Wähe bei 180 Grad ca. 40 Minuten sichtbacken. Dabei achte ich darauf, dass ich nach der Hälfte der Backzeit die Wähe aus dem Ofen nehme und kurz absacken lassen.
Die Wähe bläht sich im Ofen auf. Wenn sie weitergebacken wird, gibt es unschöne Risse in der Wähe, darum kurz absacken lassen und weiter backen, wenn die Blähung vorbei ist. 🙂

Wie fast immer habe ich auch heute ein kleiner Film mitgebracht. Darin zeige ich, wie aus einfachen Zutaten etwas wunderbares entstehen kann.

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Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig „Bernerische Backkunst“ zeigen, obwohl sehr einfach, aber einfach schmackhaft. 🙂

Hebet en guete Wuchestart

Euer

Roger


Bayerische Crème – im Biskuitmantel

Die alte Bayerische Crème neu aufgetischt.

Bayerische_creme_beschriftSie ist wohl aus der Mode gekommen, die Bayerische Crème.

Wo findet man heute noch eine Bayerische Crème auf der Speisekarte. Der Höhepunkt hatte die Bayerische Créme wohl in den 80ziger. Schade eigentlich.

Aus diesem Grund machen wir mal eine Zeitreise.

In die Zeit ohne elektronische Äpfel und ohne Social Media. Kein ständiges Erreichbar sein.

Papier, Kuvert, Stift und Briefmarke waren das Werkzeug für einen kommunikativen Austausch.

Schön war die Zeit!?

Damals kannte ich all meine Freunde persönlich, sprach mit ihnen in einer direkten Begegnung. Konnte ihre Emotionen sichtlich wahrnehmen. Ihre Worte mit Gesten deuten.

Die Musik kratzte noch von einer Scheibe in mein Ohr. Das Schneegestöber auf dem Bildschirm zeigte mir, dass es Zeit war, schlafen zu gehen.

Heute in der Gegenwart, was ist mit dieser Zeit? Gibt es überhaupt noch eine Gegenwart, oder ist alles so schnell geworden, dass die Zukunft bereits in der Gegenwart stattfindet?

Ich liebe es, altes und  Wiedergefundenes in einer neuen Zeit zu geniessen. Gerichte an die niemand mehr denkt wieder zu beleben, das ist meine grosse Leidenschaft.

Dennoch lebe ich Bewusst in der Gegenwart und für die Zukunft. Ich sehe es wie ein Kunsthändler. Ich präsentiere gerne die ältere Kunst in einer neuen Zeit, hier und jetzt.

Bayerische Crème

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Zutaten für 4 Personen

48 g Eigelb
24 g Zucker
200 g Milch
1 Vanille
5 g Gelatine
200 g Sahne 35%

Zubereitung

20140216_21Gelatine in kaltes Wasser einlegen.

20140216_15Milch und ausgekratzte Vanille in einer geeigneten Pfanne zum kochen bringen. 10 Minuten ziehen lassen, damit die Vanille sich voll entfalten kann.

20140216_16Zucker und Eigelb kurz schaumig schlagen.

20140216_18Die noch heisse Milch unter rühren zu dem Zucker/Eigelb Gemisch geben.

20140216_19Das ganze zurück in die Pfanne und bei schwacher Hitze zu Rose abrühren.
Das heisst unter ständigem rühren die werdende Crème auf ca. 80 Grad erhitzen.

20140216_20Dabei ständig und geduldig rühren. Die Crème wird langsam dicker.

20140216_22Die Probe wird gemacht, in dem man den Kochlöffel aus der Crème zieht und mit dem Finger in der Hälfte darüber streift. Bleibt die Crème im oberen Teil leicht haften und fliesst auf dem Löffel nicht runter ist die Crème fertig.

Die Crème nun etwas abkühlen lassen. (40 Grad)
In der Zwischenzeit die Sahne steif schlagen und kühl stellen.

20140216_26Danach die Gelatine gut ausdrücken und in der noch warmen Crème auflösen.

20140216_24Die Crème nun durch ein Haarsieb giessen und im Eiswasser runter kühlen.

Kurz vor dem stocken der Crème, die geschlagene Sahne darunter heben.

Vorsicht, die Crème wird sehr schnell kalt und wird fest. Falls dies passiert, einfach nochmals im Wasserbad (heiss) leicht erwärmen. Danach das abkühlen im Eiswasser wiederholen.

20140216_35Weiter verarbeiten wie gewünscht.

Zweifarbiger Biskuit

Zutaten für 1 Backblech

Dunkle Masse
52 g Zucker
40 g Butter
50 g Eiweiss
40 g Mehl
12 g Kakao

Helle Masse
92 g Geriebene Mandeln
32 g Zucker
25 g Mehl
125 g Vollei
75 g Eiweiss
75 g Zucker

Zubereitung

Dunkle Masse:
In einer Schüssel Butter und Zucker Schaumig schlagen.
In einer zweiten Schüssel die Fettfrei sein muss, das Eiweiss schaumig schlagen.
Nach und nach Mehl/Kakao durch ein Sieb in die Butter/Zucker Masse geben und dies vorsichtig unterheben.
Am Schluss das geschlagene Eiweiss unterheben. Die Dunkle Biskuitmasse kalt stellen.

Helle Masse:
In einer weiteren Schüssel die geriebenen Mandel, Zucker und Vollei schaumig schlagen.
In einer fettfreien Schüssel das Eiweiss mit dem Restzucker schaumig schlagen.
Das Mehl vorsichtig unter die Mandelmasse heben und anschliessend das geschlagenen Eiweiss ebenfalls vorsichtig unterheben.

Die Helle Biskuitmasse etwa eine halben Stunde kalstellen.

Ein Backpapier auf einem Blech mit flüssiger Butter festkleben.
20140216_6Die dunkle Masse mit einer Winkelpalette gleichmässig ausstreichen.

20140216_7Mit einem Zackenhorn gleichmässige streifen abstreichen. Das Backblech nun für 30 Minuten in den Tiefkühler stellen.

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Die Helle Masse schnell auf die gefrorene dunkle Biskuitstreifen streichen und bei 150 Grad etwa 15 Minuten backen.

20140216_13Den Streifenbiskuit auf ein gezuckertes Haushaltstuch legen und die Backfolie abziehen.
Etwas abkühlen lassen und nach Wunsch weiterverarbeiten.

Der Biskuit kann in Streifen geschnitten werden als Garnitur, oder als Deckeinlage für eine Bayerische Crème etc.

Zusammenführung

Handelsüblich Dessertringe hernehmen in der gewünschten Grösse. (Durchmesser 7,5 cm Höhe 5.5 cm) Bezugsquelle

20140216_30Den Biskuit in streifen schneiden (5,5 cm breit)
Die Länge dem inneren des Rings anpassen und zuschneiden.

Die Dessert Ringe mit den Biskuitstreifen einlegen.

Mit der Bayerischen Crème füllen.

Drei Stunden kühl stellen, aus den Dessert Ringe nehmen und nach belieben, kreativ garnieren.

Ein unglaubliches Dessert. Ihr werdet die 80ziger wieder lieben lernen. Es gibt kaum eine zartere Crème als die Bayerische.

Die Mode der achtziger möchte man nicht wieder erleben, ganz im Gegensatz zu diesem Dessert.

Probiert es einfach mal aus und Ihr werdet mir zustimmen. Diese Bayerische Crème hat eine Wiedergeburt verdient.

Wie Ihr wisst, habe ich immer ein offenes Ohr für Fragen und Anmerkungen.

Bis bald

Euer
Roger


Chäschüechli – und der geröstete Blumenkohl

Chäschüechli sind die Lieblinge meiner Tochter.

Normalerweise darf meine liebe Frau sich wünschen, was es bei Warna`s zu essen gibt. Da meine Tochter und der kleine Sohnemann die einzigen sind, die heute zu Tische sind, (Mami ist ausgeflogen) durfte sich meine Tochter was wünschen.

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Unser kleinster kann noch nicht sprechen, was auch nicht schlimm ist, denn er würde sich einfach nur viel Essen wünschen. Er und Papi sind die Vielesser in der Familie.

Zurück zum Wunsch meiner Tochter.

Ihre Favoriten sind hausgemachte Fischstäbchen, Würste in jeder Art und Form, Salatgurken, Pasta mit Ketchup und eben Chäschüechli.

Jetzt fragt Ihr Euch sicher, wo ist den was gesundes? (ausser Salatgurke)

Obschon alles, vom Brot bis zu den Fischstäbli und der Mayonnaise alles hausgemacht ist, fehlt da wirklich was Gesundes. Genau das ist jeden Tag meine Herausforderung.

Bin ein Schmuggler geworden.

Seit ich Kinder habe bin ich ein Schmuggler, ein legaler Schmuggler. 🙂 Ich schmuggle Vitamine, Gemüse und Ballaststoffe in das Essen meiner Kinder.

Dieses mal kam mir ein Artikel von Petra  auf mein IPad geflogen. Bei Eva wurde ich auf diesen Artikel aufmerksam und ich danke Euch beiden.

Nicht das Ihr jetzt Mittäterinnen seit beim schmuggeln von Gemüse in das Chäschüechli.

Ich erzähle es niemandem, dass ich die Idee von Euch übernommen habe. Der geröstete Blumenkohl, der hat es mir angetan. Ich liebe Blumenkohl in allen Variationen. Als Suppe, polnisch überbacken, mit Semmelbrösel, als Pürée, als Timbal, oder als Terrine. Hauptsache Blumenkohl.

Da sehe ich doch „gerösteter Blumenkohl, einfach, lecker und die Zubereitung ideal um die Nährstoffe nicht dem Kochwasser zu überlassen.

Somit ist meine Schmuggler-Absicht wohl klar.

Ich mache ein einfaches Chäschüechli, (wie immer) aber dieses mal wird Gemüse hinein geschmuggelt.

So nun entführe ich Euch auf den Schmugglerpfad.

Chäschüechli mit gerösteter Blumenkohl

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Zutaten für 8 Förmchen (9 cm)
Füllmenge 50 g

100 g Milch
150 g milder Emmentaler, gerieben
1 Ei
150 g Blumenkohl, roh
20 g Olivenöl
Salz
wenig Pfeffer aus der Mühle

wenig flüssige Butter zum ausbuttern der Förmchen
240 g Blätterteig

Zubereitung

Chaeschuechli (2)Der Blumenkohl zuerst rüsten und waschen. Die ganzen Röschen fein runter schneiden und leicht durch hacken, damit viel Oberfläche entsteht für das Röstaroma.
In eine flache Auflaufform geben und mit Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken. Gut mischen und ab zum rösten.
Im Ofen bei 180 Grad (rw) für 20 Minuten goldig garen.

Chaeschuechli (6)In der Zwischenzeit die Aluförmchen ausbuttern.

Chaeschuechli (7)Blätterteig auf mit Mehl bestäubter Arbeitsplatte ausrollen. Etwa 2 mm dick und mit einem Ausstecher rund ausformen. (13 cm)

Die Förmchen mit dem Blätterteig auslegen und dem angehenden Chüechli noch ein schöner Rand verpassen.

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Für die Käsefüllung

Chaeschuechli (15)Der Emmentaler durch eine Reibe treiben und mit Milch und Ei vermengen. Mit dem Stabmixer einmal durch mixen. Abschmecken mit Salz und wer mag noch etwas Muskatnuss.

Das füllen der Chüechli

Chaeschuechli (18)Chaeschuechli (19)Der wunderbare, geröstete Blumenkohl in die ausgelegten Förmchen geben und mit dem Käseguss auffüllen.

Im Ofen bei 180 Grad sichtbacken. Ich backe in Etappen. Wenn die Chäschüechli aufgehen, nehme ich sie rasch aus dem Ofen und lasse sie etwas sacken. Danach weiter backen und nochmals, wenn sie wieder in die Höhe steigen, aus dem Ofen nehmen und sacken lassen. Das mache ich , damit die Chüechli nicht oben aufplatzen und danach in sich einfallen.

Was stimmt hier nicht?

Ich habe 1 mal das Rezept gemacht für mich und meine Tochter. Das wären nach meiner Berechnung genau 4 Chüechli für jeden. Stimmt`s ?
Wieso habe ich dann nur 3 Stücke bekommen?

Ja genau, mein Schmuggeln war erfolgreich. Das Töchterlein hat 5 Chäschüechli verdrückt. Sohnemann hat Kartoffelstock mit Karotten bekommen und als Nachtisch etwas Obst.

Also ich bin begeistert.

En guetä

Euer
Roger


Fasnachtschüechli – ohne Maskerade

Fasnachtschüechli

Fasnachts_chuechli (15)Leider werden Fasnachtschüechli zu selten selber gebacken. Es scheint einfacher zu sein in diversen Grossverteiler welche zu kaufen.

Kleine Bäckereien verzichten oft auf die hausgemachten Leckereien, die in Fett ausgebacken werden. Sie sind aufwendig und das Öl muss öfters gewechselt werden. (Kostenfrage)

Trotzdem gibt es einige Bäckereien die bekannt sind für Ihre Fasnachtschüechli, wie zum Beispiel die Urner Feinbäckerei Hauger in Altdorf.

Um das Jahr 1900 herum hat die Bäckerei begonnen mit der Zubereitung der Fasnachtschüechli. Heute werden ca. 3000 Stück von Hand gezogen in der Fasnachtszeit.

Es gibt sie schon lange die Knieplätze

So nannte man sie früher. Ausgerollte, runde Teige wurden über dem Knie in eine sehr dünne Form gezogen.

Sehr alt ist der Brauchtum von frittierten Fasnachtsbebäck, wie Berliner, Schenkeli und den Fasnachtschuechli. Sie wurden schon im 15. Jahrhundert gebacken und verzehrt.

Und heute werden sie bei Familie Warna verzehrt

Zuerst muss ich sie jedoch zubereiten. Heute Morgen habe ich schon mal den Teig vorbereitet und lege jetzt mein IPad mal rasch auf die Seite. Ab in die Küche und Chüechli machä.

Gebacken, sprich frittiert werden sie auf der Terrasse. Wir haben eine offene Küche und das Schlafzimmer befindet sich im dritten Stock der Wohnung in einer Art Galerie, die keine Türe hat.

Wer möchte schon in einer Frittierwolke schlafen.

So vorläufig genug geschrieben, gehe mal was arbeiten…

Fasnachtschüechli

Zutaten für 4 Personen

Die Fasnachtschüechli halten sich bis zu 2 Wochen in einer genügend grosse Keksdose.

50 g Vollei
10 g Rahm
10 g Zucker
1 Prise Salz
140 g Mehl Typ 405
10 g Butter, in Flöckchen
Puderzucker zum Bestreuen
Fett, zum schwimmend Ausbacken

Zubereitung

Fasnachts_chuechli1Fasnachts_chuechli2Fasnachts_chuechli3Fasnachts_chuechli (4)Fasnachts_chuechli (5)Fasnachts_chuechli (6)Fasnachts_chuechli (9)Die Zubereitung ist sehr einfach. 🙂 Einfach alle Zutaten in einer Schüssel vermengen.

Auf Eurer Arbeitsfläche den Teig durchkneten bis er seidig glatt ist. Handarbeit, was für eine schweisstreibende Arbeit. 🙂

Dem Teig etwas Ruhe gönnen, im Kühlschrank, eingepackt für ca. 2 Stunden. Diese Ruhepause braucht nicht nur der Teig sondern auch der Bäcker. 🙂

Nach der Ruhepause den Teig in Nussgrösse zu schneiden und so dünn wie nur möglich ausrollen.

Ich habe extra kleine Fasnachtschüechlich vorbereiten, damit sie in der Fritteuse platz haben. Wer eine grosse Pfanne hat, der kann auch grössere zubereiten. Hauchdünn ausgerollt lege ich sie auf ein mit Mehl bestäubtes Handtuch und lasse die dünnen Scheiben trocknen.

Ausgebacken werden sie in der Fritteuse bei 170° Grad. Dabei sollte man versuchen sie etwas unter die Oberfläche des Öl`s zu drücken, damit sie die schwungvolle Form bekommt.

Es geht sehr schnell, wenn keine Blubberblasen mehr zu sehen sind in der Fritteuse, dann wenden und weiter ausbacken, bis sie goldig daherkommen.

Auf einem Küchenpapier abtropfen und mit reichlich Puderzucker bestreuen.

Die Fasnacht kann beginnen… nur diese Chüechli müssen sich nicht Maskieren, die sehen zu hübsch aus um sich hinter einer Maskerade zu verstecken.

Tipp:

Es muss nicht immer Fasching sein um solch ein Gebäck Euren Gästen zu servieren. Die Chüechli kann man auch in einer Grösse von ca. 10 cm herstellen und als Türmchen servieren. Zwischen den Chüechli einfach gezuckerter, geschlagener Rahm (Sahne, Oberst) einspritzen.

Ich hoffe ich konnte auch Frittiergegener ein wenig begeistern.

Viel Spass beim nach backen.

Euer

Roger


Pommes dauphine – eine wahrhafte Kronprinzessin

Die Pommes dauphine, wie liebe ich diese Beilage. Die Zubereitung der Pommes dauphine alleine macht schon spass. Das verköstigen erst recht. Aussen so knusprig und innen so zart.

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Als ich in der Lehre war, bin ich immer der erste gewesen, der sich freiwillig meldete, wenn es um Pommes dauphine und deren Zubereitung ging. Ich konnte Stundenlang vor einer Riesen Schüssel stehen und mit 2 Löffel die Pommes dauphine formen.

Meine Hochachtung gilt wie bei vielen französischen Gerichten, Georges Auguste Escoffier. Um 1880 rum hat der Grosse Auguste die Pommes dauphine zum ersten mal bei einem fürstlichen Dinner serviert.

Bei der Herstellung dieser Beilage achte ich penibel auf die Grundzutaten. Bei der Kartoffel verwende ich eine mehlig kochende Kartoffel wie zum Beispiel die Agria. Sie ist eine Kartoffel die sich sehr gut lagern lässt. Ideale Bedingungen für diese Kartoffel sind eine Temperatur von 5-10 Grad, hohe Feuchtigkeit und dunkel soll es sein.

Für den Brandteig verwende ich Eier vom Hof.

Es ist nicht alles Bio was glänzt

Es ist nicht alles Bio was glänzt

Der Unterschied zwischen Eier aus dem Supermarkt und Eier vom Hof merkt man am besten beim Frühstück, genau gesagt beim drei Minuten Ei. Ich habe mir aus Spass mal eine blind Degustation vorgenommen. Ich wusste nicht, welches Ei vom Hof war. Der Unterschied im Geschmack war erheblich. Nicht nur in der Farbe des Eigelbes gibt es markante Unterschiede, auch der Geschmack ist verschieden. Ein Ei vom Hof ist gehaltvoller und sämiger im Geschmack. Es riecht irgendwie Eiiger…?? Kann man schwer beschreiben. Probiert es mal aus und Ihr wisst, was ich schreiben wollte. 🙂

Beim Mehl bevorzuge ich ein Weizenmehl Typ 550, mit diesem Mehl habe ich die beste Erfahrung gemacht.

Die Zubereitung habe ich in Bild und Schrift festgehalten, wie ich die Pommes dauphine zubereite.

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Pommes dauphine

Zutaten für 4 Personen

220 geschälte Kartoffel (Agria)
75 g Brandteig
2 g Salz
Weisser Pfeffer

Zubereitung

Die geschälten Kartoffeln in kleine Würfel schneiden und im Salzwasser weich kochen.
Abschütten und ein wenig ausdampfen lassen.
Durch eine Kartoffelpressen drücken. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.

Zutaten für den Brandteig

50 g Milch
30 g Mehl
1 Prise Zucker
40 g Vollei
1 Prise Salz
10 g Butter

Zubereitung

Die Milch mit dem Zucker, Salz und Butter in einer Kasserolle zum kochen bringen. Das Mehl im Sturz dazu geben und auf dem Feuer weiter mit einer Holzkelle rühren. Den Teig heftig abrühren bis sich der Teig vom Boden löst. Beachten, je besser man den Teig abrührt, desto schöner geht er beim backen auf.
Etwas abkühlen lassen und die Eier ganz langsam unterschlagen.Die Eier müssen sich stets binden mit der Masse.
Den Teig weiter verwenden, wie zum Beispiel: Pommes dauphine, Liebesknochen, Windbeutel, Profiterolles etc.

Zusammenführung

Die durch gepressten Kartoffeln mit dem Brandteig vermengen.
Mit zwei Esslöffel schöne Nockerln abstechen und in der Fritture bei 180 Grad goldbraun ausbacken.
Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und servieren.

Die Pommes dauphine können auch roh eingefroren werden. Dabei die Dauphine auf ein leicht geöltes Blech absetzen und einfrieren. Dabei darauf achten, dass sie sich nicht berühren, damit sie, wenn sie gefroren sind in ein Gefrierbeutel gefüllt werden können. So bewahren sie sie vor Gefrierbrand. Haltbarkeit ca. ein halbes Jahr.

Für alle Kartoffelliebhaber, es ist Zeit mal weg von der Salz- und Bratkartoffel weg zu kommen. Auch die Kroketten sind nicht vergleichbar mit der Dauphine Kartoffel.

Probiert es doch einfach mal aus. Wie sie schnell, schön und einfach geformt werden zeige ich Euch in einem Kurzen Film.

Gutes Gelingen und viel Genuss beim verspeisen.

Euer

Roger


Alexander im Schlafrock

Das Wochenende mit etwas süssem versüssen, das kommt gerade richtig. Ich dachte da an einen Apfel im Schlafrock. Doch nach einer kurzen Überlegung, änderte ich mein Vorhaben. Ein Apfel im Schlafrock kommt sicher gut daher, mit feiner Vanillesauce.

Heute wollte ich aber mal wieder eine Ableitung kreieren. Ich sah beim Einkauf wunderbar reife Birnen, eine Alexander, also wieso auch nicht, mal der Birne einen Mantel umlegen, bei dieser Kälte da draussen.

Birne_im_Schlafrock (74)Klar war mir aber auch, dass ich der Birne den Schlafrock anders umlegen musste, rein aus der Anatomie der Birne heraus. Da verpasste ich der Alexander Birne ganz einfach mal ein paar gezuckerte Blätterteigstreifen.

Die Füllung habe ich gleich gehalten wie bei dem klassischen Apfel im Schlafrock.

Was weiss ich über Birnen?

Die Birne ist eine fleischige, dünnhäutige Frucht eines mehrjährigen Laubbaumes.

Sie ist eine klimatische Frucht, die durch das reifen weich wird und sie hat einen unverwechselbaren Geschmack und Textur.

Viele der populären Birnensorten gibt es schon seit Jahrhunderten. Über viele Jahre hinweg hat man an neuen Sorten gearbeitet und zu einem gewissen Grad war das auch untötig. Es gibt zwischen 3000 und 4000 aufgezeichnete Birnensorten, aber nicht mehr als 30 Sorten der häufigst angebauten sind essbar.

Birnenbäume sind bekanntlich langsam in ihrem Wachstum. Die Obstbauern verdienen erst nach langer Wartezeit an der Ernte. Ein altes Sprichwort sagt: „Pflanze Birnen für deine Erben“.

Zu meiner Birne

Alexander_BirneDie Kaiser Alexander

Diese Birne unterscheidet sich mit einer eleganten Vielfalt an Merkmalen von anderen Birnen.
Alle die mit dieser Birne vertraut sind, schätzen ihr zartes Fleisch und ihren süssen Geschmack.

Diejenigen, die diese Birne noch nicht versucht haben, werden wahrscheinlich überrascht sein und sich freuen, was sich unter der braunen Haut verbirgt. Das Fruchtfleisch hat eine feine Textur und einen halbschmelzenden, saftigen und süssen, angenehm edlen und eher milden Geschmack.

Die Kaiser Alexander Birne unterscheidet sich aus guten Gründen, von anderen Birnen.
Sie hat ein lang, gebogener Stiel und ein elegant verlängerten Hals, der sich allmählich zu einem vollen, abgerundeten Bauch entfaltet.

Sie besitzt eine Silhouette, die einzigartig unter den Birnen ist. Die Birne ist auch einzigartig in ihre Farbe. Ein warmes Braun, fast Zimtig. Mit einer leichten Berostung auf der Oberfläche ihrer Haut.
Die Berostung kann die gesamte Oberfläche der Birne bedecken oder sie kann nur über einen kleinen Teil der Haut zu sehen sein.

In jedem Fall wird dabei die Qualität der Früchte nicht betroffen. In der Tat, nehmen viele Künstler die berostete Birne in ihren Gemälden, Zeichnungen und Fotografie auf, weil sie eine natürliche Schönheit wiederspiegelt.

Die Sorte wurde Ende des 18. Jahrhunderts in Frankreich als Zufallssämling entdeckt und ist bis heute eine der bedeutendsten europäischen Birnensorten geblieben.

Birne im Schlafrock

Birne_im_Schlafrock (29)

Zutaten für 4 Personen

4 gleich grosse Alexander Birnen

50 g gemahlene Mandeln
1 EL Honig
1 EL Zucker
1/2 Saft und Abrieb einer Zitrone

Ca. 120 g Blätterteig

Zubereitung

Birne_im_Schlafrock (1)

Als erstes stelle ich die Mise en place zusammen, damit das backen nachher zügig voran geht.

Birne_im_Schlafrock (2)

Für die Füllung, reibe ich eine halbe Bio-Zitronen ab und presse den Saft der halben Zitrone aus.

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Die gemahlenen Mandel, Honig, Zucker, Abrieb und der Zitronensaft mische ich in einer kleinen Schüssel und lasse die Masse etwa eine viertel Stunde ziehen.

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Nun schäle ich die Birne, dabei lasse ich den Stiel dran. Auf der Unterseite der Birne habe ich ein wenig abgeschnitten, damit sie einen guten Stand hat.

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Die Birne mit einem Pariserlöffel aushöhlen, dabei verwende ich den kleinen Kugelausstecher. Nicht zu tief aushöhlen, damit die schöne Form der Birne erhalten bleibt.

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Blätterteig zur Hand nehmen und ihn zu einem Rechteck, etwa auf die Dicke von 2 Millimeter ausrollen.

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Der Teig mit Eistreiche (Ganzes Ei, ein Tl. Sahne und eine Prise Salz) einpinseln.

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Die ganze Fläche mit Kristallzucker bestreuen. Dabei darauf achten, dass der Zucker gleichmässig verteilt ist.

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Mit dem Rollholz leicht über den Teig rollen, damit sich der Zucker gut mit dem Teig verbindet.

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Mit Hilfe eines Massstab dünne Streifen schneiden. Etwa einen halben Zentimeter in etwa. Beim schneiden nehme ich ein Teig-Rollschneider oder ein Pizzaschneider.

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Die Birne noch mit etwas Eistreiche einpinseln, bevor sie vom Blätterteig umgarnt wird.

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Beim Stielansatz beginne ich mit den Blätterteig streifen. Ich umwickle die ganze Birne sorgfältig. dabei achte ich, dass die Blätterteig streifen leicht übereinander gelegt sind.

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Die streifen werden einfach aneinander gesetzt, bis die Birne ganz im Schlafrock eingewickelt ist.

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Zum Schluss fülle ich die Birne mit der Mandelmasse.

Die Kaiserliche Alexander Birne ist nun bereit für die Backzeit. Im Ofen bei 180 Grad für 25 Minuten sichtbacken.

Was wäre ein Obst im Schlafrock ohne eine Vanillesauce. Also mache ich dazu noch einige Liter der feinen Sauce. Bei uns zu Hause wird die Vanillesauce beinahe getrunken, aus diesem Grund muss ich immer das doppelte zubereiten, damit es reicht.

Vanillesauce

VanillesauceZutaten für 3,5 dl Sauce

200 g Milch

100 g Sahne

1/2 Vanilleschote

30 g Zucker

40 g Eigelb

1 Essl. Maisstärke

Zubereitung

Milch und die ausgekratzte Vanille aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen.

Zucker, Sahne und die Maisstärke verrühren. Zu der noch heissen Milch dazu geben und aufkochen.

2-3 Minuten unter ständigem Rühren kochen lassen, damit der Stärkegeschmack etwas verschwindet.

Vom Herd ziehen, wenn es nicht mehr kocht, die Eigelb unterrühren. Die Sauce durch ein Haarsieb passieren und mit einer Klarsichtfolie zudecken, damit sich keine Haut auf der Sauce bildet.

Eine kleine Abwechslung

Ich finde das ist mal eine gelungene Abwechslung in der Welt des Schlafrockes und gibt der Birne die Chance sich toll zu präsentieren.

Was für Obst oder Früchte würdet Ihr noch in ein Schlafrock packen?

Schreibt mir doch in einem Kommentar, was Ihr schon gemacht habt, es würde mich sehr interessieren.

Vielen Dank

Euer

Roger


Spritzgebäck – mit dem Buchstaben S

Die Weihnachtszeit ist vorbei, die Guezli-Dose leer und meine Tochter schreit nach Keksen.
Also verwandle ich heute die Küche wieder in eine Weihnachtsbäckerei. Eigentlich hatte ich nicht vor heute zu backen, aber was man nicht alles so tut für unsere Liebsten.

Ich bringe Euch auch noch ein kleines Video mit am Ende des Artikel`s.

Ein Butter S ist ein Spritzgebäck und eigentlich ein Weihnachtskeks. Das finde ich jedoch schade, da meine Kinder das köstliche Spritzgebäck lieben. Die Zubereitung gibt dem Gebäck seinen Namen. Mit einer Spritztülle wird der Teig auf ein Backblech gespritzt. Durch die Zacken in der Tülle bekommt das Spritzgebäck seine typische, keilförmige Vertiefungen.

Das Gebäck wird oft in Buchstabenformen gespritzt. Beliebte Buchstaben sind das S, I, O und das C.
Ein einfaches Gebäck, sandig, zart und mit der Schokoladenglasur einfach unwiderstehlich.
Auf der Glasur findet man häufig etwas Hagelzucker, Zuckerperlen oder Krokant. Das darf man halten wie man will.

Gestern beim Einkaufen sah ich in der Theke unserer Bäckerei so herrliche Butter S und sie lächelten mich ganz schön süss an. Wie ich halt so bin, kaufe ich nur Dinge die ich auch brauche. Zu diesem Zeitpunkt brauchte ich keine Butter S, also weiter mit einkaufen.

Wer hätte gedacht, dass ich nicht mal 24 Stunden später Butter S backe.
Warum gerade Butter S und nicht andere Guetzli? Meine Tochter wünschte sich nur Kekse und sie hat nicht definiert was für welche. Ich hatte jedoch noch das süsse lächeln der Butter S in unserer Bäckerei im Kopf, also lag es nahe, dass ich Butter S backe.

Da das Backen nicht eingeplant war, kam mir das süsse S gerade richtig. In 15 Minuten waren die schön geschwungenen Butterkekse im Ofen. Noch abkühlen lassen und in etwas Kuvertüre tauchen, aushärten lassen und meine Tochter wird lächeln wie die Butter S in der Bäckerei.

Butter S

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Zutaten für

160 g Mehl

60 g Vollei

110 g Butter

60 g Staubzucker

1 Vanilleschote

1 Prise Salz

1 Messerspitze Backpulver

80 g Kuvertüre

Zubereitung

Wachsweiche Butter mit dem Staubzucker und dem Vanillemark schaumig schlagen.

Mehl, Salz und Backpulver mischen.

Das Ei unter die Buttermasse schlagen.

Mehl dazu und unterrühren.

Die Masse mit einem Spritzbeutel und einer Sterntülle Nr. 10 auf ein mit Backpapier belegtes Backblech spritzen.

Es können beliebige Buchstaben wie I, C, O und wie hier ein S gespritzt werden.

Im vorgeheizten Ofen bei 180 g für ca. 9 Minuten Sichtbacken.

Auskühlen lassen.

Die Kuvertüre hacken und im Wasserbad auf 32 Grad schmelzen lassen.

Die Butter S bis etwa in die Hälfte in die Kuvertüre tauchen und auf einem Backpapier absetzten.

Beliebig kann die Schokolade noch mit Hagelzucker bestreut werden.

Es heisst es nur noch vernaschen.

Zum Abschluss noch wie versprochen, ein kleines Video.

Viel Spass beim schauen.

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Euer

Roger

Impressionen

Spritzgebäck

Spritzgebäck

Spritzgebäck

Spritzgebäck

Spritzgebäck

Spritzgebäck

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Tarte des demoiselles Tatin

Wie herrlich so eine Tarte.

TarteTatin (7)Der Duft der in meiner Küche liegt muss ich hier wohl nicht beschreiben. Jeder kennt mit Sicherheit den Geschmack eines frisch gebackener Apfelkuchens. Einfach nur traumhaft. Ich danke den zwei älteren Schwestern aus Frankreich die sollen nämlich dafür verantwortlich sein, dass es heute ein Rezept überhaupt gibt. Nach einem Missgeschick in der Küche legte eine der Schwester den Apfelkuchen wieder in die Form zurück (Apfelseite nach unten) und bedeckte die Äpfel nochmals mit Teig. Ab in den Ofen und die Tarte Tatin war geboren.

So einfach kann eine neue Kreation sein.

Leider ist sie nicht so einfach in der Nachstellung. Zumindest nicht, wenn alles hausgemacht sein soll. Früh um acht also lege ich dann mal los mit dem Blätterteig. Es braucht wenig Zutaten und viel Zeit. Der Blätterteig mag Ruhe in seiner Entstehung. Er möchte auch sehr oft gefaltet werden und das nicht immer auf die gleiche Art. Er bevorzugt Abwechslung, damit er sich entfalten kann.

Es gibt verschiedene Rezepte für einen Blätterteig.

Die einen vermengen die Butter mit etwas Mehl und schlagen den Teig so ein. Andere, wie ich, nehmen reine Butter. Nochmals andere geben dem Mehl-Wasserteig noch etwas Butter mitrein, dabei entsteht ein klassischer, geriebener Teig. Ich verwende nur ein Mehl-Wasserteig. Da gibt es auch Variationen beim „Touren geben“, was nichts anderes ist, als der Teig mehrmals einfalten. Einerseits die einfache Tour und dann eben noch die doppelte Tour. Für mein Tarte Tatin verwende ich Blätterteig dem ich zwei einfache Touren und zwei doppelte Touren verpasst habe. Dazu habe ich Euch ein kleines Filmchen mitgebracht.

Viel Spass beim zusehen.

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Was verwende ich für Äpfel?

Bei den Äpfeln verwende ich ein Bio-Apfel aus der Region. Von meiner Frau selbst gepflückt und eingelagert. Als Dankeschön habe ich ihre Turnschuhe geputz, denn an diesem Tag waren die Wiesen heftig durchgeweicht. Es ist ein Aargauer Herrenapfel und dieser wird nur noch selten angebaut. Die Gestalt ist klein bis mittelgoss, 50-70 mm. Der Baum nicht allzu hoch, da kommt auch meine Frau ran. 🙂 Die Haut und die Färbung sind glatt, Grundfarbe grün bis hellgelb, oft Warzig. Deckfarbe karminrot marmoriert oder gestreift. Das Kerngehäuse ist mittelgross, herzförmig und leicht pelzig. Die Samen sind kastanienbraun, lang und spitz. Das Fruchtfleisch: weissgelb, locker, ziemlich saftig und süsslich. Erntezeit und Lagerdauer: Ende Oktober und Lagerfähig bis März. Der Apfel eignet sich sehr gut zum Trocknen. Mein Tarte Tatin backe ich in einer Teflon beschichteten Pfanne, der ich den Stiel vorübergehen abgeschraubt habe. Es gibt natürlich auch die herkömmliche Art, man nimmt eine Backform. 🙂 So nun aber mal zum Rezept.

Hausgemachter Blätterteig

Zutaten für 6 Personen

190 g Mehl 3 g Salz ca. 80 g Wasser 135 g Butter Zubereitung Blaetterteig (1)Zuerst vermenge ich das Wasser und Salz mit dem Mehl. Knete ihn zu einem geschmeidigen Teig. Verpacke ihn in eine Schüssel mit Deckel und ab in den Kühlschrank für eine halbe Stunde. Blaetterteig (10)Die Teigkugel schneide ich in einem Kreuz ein und drücke die Lappen so nach unten, dass ein Quadrat entsteht. Jetzt rolle ich den Teig auf eine dicke von 1 cm aus zu einem Rechteck. Lege Die Butterplatten in die Mitte des Rechtecks und falte den Teig ineinander ein. Bestäube den Teig mit etwas Mehl und rolle in vorsichtig wieder auf ein Rechteck aus. Diesmal etwa 1,5 cm dick. Nicht zu stark drücken, damit die Butter durch den Teig quillt. Blaetterteig (7)Blaetterteig (8)Jetzt gebe ich dem Blätterteig eine einfache Tour. Ich falte 1/3 des Teiges übereinander. Das andere 1/3 falte ich darüber. So wie ein Badetuch zusammen gelegt wird. (Bei uns zu Hause auf jeden Fall) 🙂 Das wiederhole ich gleich nochmals. Dann geht es wieder für 2 Stunden zugedeckt in den Kühlschrank. Danach bestäube ich die Arbeitsfläche nochmals mit etwas Mehl und rolle den Teig nochmals vorsichtig auf 1,5 cm dicke aus zu einem Rechteck. Benetze die Teigoberfläche mit etwas Wasser und dann gebe ich dem Blätterteig eine doppelte Tour. Blaetterteig (11)Blaetterteig (12)Das geschieht wie folgt. Ich schlage den linken Teil des Teiges bis in die Mitte. Das gleiche von der rechten Seite. Nun überschlage ich den Teig auf die andere Hälfte. Hört sich kompliziert an. Ist aber relativ einfach. Das wiederhole ich gleich nochmals und lege den Blätterteig für 2 Stunden, zugedeckt wieder in den Kühlschrank. Nach seine Ruhepause, nehme ich den Teig aus dem Kühlschrank und verarbeite ihn weiter.

Tart Tatin

TarteTatin (10)Zutaten für 6 Personen

6-8 Äpfel (je nach Grösse)

120 g Zucker

70 g Butter

Zubereitung

Ich stellen meine umgebaute Teflonpfanne auf den Herd und lasse die Butter darin schmelzen. Gebe den Zucker bei und lasse das ganze Karamelisieren. Ziehe die Pfanne vom Herd.

Die Äpfel schälen ich und entkerne sie. Schneide sie in grosse Schnitze. Diese lege ich nun in die Pfanne. Umso schöner man sie hineinlegt umso hübscher sie die Tarte nach dem stürzen aus. Die Pfanne mit den Äpfeln gebe ich für 20 Minuten bei 180 Grad in den Ofen.

In der Zwischenzeit nehme ich den Blätterteig und rolle ihn auf Pfannegrösse aus. Schneide exakt die Grösse aus. Lege den Blätterteig nun auf die Apfeltarte und steche den Teig mit einer Gabel ein. Backe nun die Tarte Tatin für weiter 20 Minuten knusprig und Goldbraun.

Noch im heissen Zustand stürze ich die Tarte auf einen geeigneten Teller und serviere sie mit Vanilleeis oder Vanillesauce.

Es ist unglaublich wie so eine Tarte schmeckt, besonders, wenn der Blätterteig selber gemacht wurde. Das zeigt mir wiedermal, dass selbstgemachtes 1000mal besser schmeckt, als gekaufte Ware. Meinerseits gibt es nur eines. Die Freude am selber machen, erhöht den Genuss.

Wie sieht es bei Euch aus?

Schreibt mir doch Eure Erfahrungen, oder wie Ihr es haltet, mit selbstgemachtem.

In dem Sinne Danke ich Euch

Euer

Roger


Allgäuer Käsespätzle mit Röstzwiebeln

Direkt zum Rezept...

Die Allgäuer Kässpatzen sind ja eigentlich keine reine Erfindung der Allgäuer, oder? Meine Oma behauptete immer, dass die Spätzle die Schwaben erfunden haben. Sie war auch, wie jede Schwäbische Oma, eine Spätzle – Königin. Wie haben wir diese Mehlspeise geliebt und lieben sie immer noch.

Allgäuer_Käsespatzen (21)Im Schwabenland werden die Spätzle nicht mit Käse zubereitet. Da ich jedoch beides sehr mag, den Käse und die Spätzle, koche ich heute eben Spatzen mit Chäs.

Im Allgäu werden hauptsächlich knopfförmige Spätzle gegessen. Wie so oft haben solche Gerichte den gleichen Hindergrund, es war ein „Arme Leute Gericht“. Auf der Schwäbischen Alp wurden die Spätzle mit Dinkelmehl zubereitet. Der anspruchslose Dinkel gedeiht auch in der Alpenregion sehr gut. Das Allgäu ist eher als ein Milchland bekannt und produzierten sehr guten Käse. So entstand die leckere Verbindung zwischen Spätzle und Käse. Die Kässpatzen sind erfunden.

Traditionell werden die Kässpatzen aus dem Kochwasser gezogen und Schicht für Schicht mit Käse serviert. Sie werden also nicht gratiniert oder im Ofen gebacken.

Im Grunde ist es ein schnelles, köstliches Gericht, dass nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.

Bei mir sah es etwas anders aus!

Zu den Spatzen gehören Röstzwiebeln wie zu den Älplermakkaronen das Apfelmus. Ich nehme mir also die Zwiebeln zur Brust. Schälen und in feine streifen schneiden, in Butter knusprig und Goldbraun anbraten.

Das Resultat sollte ich eigentlich gar nicht erwähnen, aber wie ein Sprichwort dies so schön besagt:

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ich habe heute wiedermal was für den Komposthaufen gekocht.

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Genug meiner Beichte, ich hatte so grossen Heisshunger, dass ich mich nicht aufhalten lasse von schwarzen Kohlezwiebeln.

Schnell zum Rezept und vergessen wir den Schlamassel.

Allgäuer Käsespätzle mit Kohle Röstzwiebeln

Zutaten für 4 Personen

400 g Dinkelmehl
200 g Eier
120-140 g Sprudelwasser

300 g Allgäuer Käse
150 g Zwiebeln
80 g Butter
Salz, Pfeffer

Zubereitung

Allgäuer_Käsespatzen (1)Allgäuer_Käsespatzen (2)Allgäuer_Käsespatzen (3)Allgäuer_Käsespatzen (5)Allgäuer_Käsespatzen (6)Allgäuer_Käsespatzen (7)Allgäuer_Käsespatzen (18)Allgäuer_Käsespatzen (19)Dinkelmehl, Eier, Sprudelwasser mit dem Salz zu einem Teig schlagen bis er blasen wirft.
Wasser in einem Topf zum kochen bringen und mit Salz abschmecken.
Die Zwiebeln schälen und in feine Streifen schneiden.
In Butter anrösten. (Bitte nicht schwarz)
Die Zwiebeln warm stellen.
Eine Auflaufform warm stellen.
Den Teig im drei Teilen durch eine Spätzlereibe oder Presse in das kochende Wasser drücken. Wenn die Spätzle aufsteigen aus dem Wasser nehmen und in die Auflaufform geben.
Mit geraspeltem Käse bestreuen und wieder warm stellen.
Die zweite Portion durch die Presse drücken und auf die Spätzle geben.
Wieder mit Käse bestreuen und warm stellen.
Dies kann drei bis viermal wiederholt werden.
Am Schluss die Röstzwiebeln darüber geben.
Servieren und geniessen.

Die Käsespatzen können je nach Gusto mit Pfeffer oder Muskat gewürzt werden. Das ist jedoch eine reine Geschmacksache.
Beim Käse gilt das gleiche. Es kann auch Emmentaler verwendet werden oder sonst ein bevorzugter Käse. Ich nehme sehr gerne ein Allgäuer Bergkäse.

In diesen kalten Tagen ein willkommenes Gericht, dass normaler Weise schnell geht und sehr sättigend ist. Toll schmeckt und auch die Kinder begeistert.

Viel Spass beim nach kochen.

Euer
Roger